Interview

Korruption in Berlin: Dunkelfeld viel größer als gedacht?

Laut Senatsinnenverwaltung gibt es in Berlin mehr Ermittlungsverfahren wegen Bestechlichkeit. Der Aktivist Jiri Kandeler wirft den Behörden Versagen vor.

Berlin beschäftigt über 100.000 Menschen und ein <a href="https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/berliner-haushalt-senat-entdeckte-jetzt-fake-rechnungen-li.2206047">Landeshaushalt</a> umfasst etliche Milliarden Euro, die im Rahmen öffentlicher Aufträge an Unternehmen und freie Träger gehen.
Berlin beschäftigt über 100.000 Menschen und ein Landeshaushalt umfasst etliche Milliarden Euro, die im Rahmen öffentlicher Aufträge an Unternehmen und freie Träger gehen.Dirk Sattler/imago

Das Bild von der bestechlichen Metropole Berlin wurde schon in den 20er-Jahren in der Literatur gezeichnet. Ein Jahrhundert später wird wieder über die Korruption in der Hauptstadt gesprochen. Die Senatsinnenverwaltung legte auf eine Anfrage des Linke-Abgeordneten Sebastian Schlüsselberg ein Lagebild vor.

Die Zahl der Ermittlungsverfahren wegen Bestechlichkeit nahm 2023 zu. 34 Verfahren gab es im vergangenen Jahr. 2022 waren es 27. Jiri Kandeler gründete 2017 einen Berliner Verein gegen Korruption. Ihm zufolge beschreiben die vorliegenden Zahlen das Ausmaß der Bestechung in Berlin nur im Bruchteil. Der Aktivist hat Vorschläge, wie die Hauptstadt käuflichen Beamten das Handwerk legen kann.

Berliner Zeitung

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