Das Bezirksamt Mitte und die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz arbeiten an der Einführung von Kiezblocks, um den Durchgangsverkehr zu reduzieren und mehr Grünflächen zu schaffen.
In Berlin-Mitte sollen in den kommenden Jahren mehrere Kiezblocks entstehen, um die Belastung durch Kraftfahrzeug-Durchgangsverkehr zu verringern und die Lebensqualität zu steigern. Die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz unterstützt das Bezirksamt Mitte bei diesem Modellprojekt, das auch die Schaffung zusätzlicher Grün- und Aufenthaltsflächen vorsieht.
Kiezblocks sollen Abhilfe schaffen, indem sie den Kfz-Verkehr lenken und sicherstellen, dass alle Gebäude auch weiter mit dem Auto erreichbar bleiben. Wie das genau geht, bliebt allerdings unklar. Auf der Website Kiezblocks für Mitte wird etwa das Parkplatzproblem nicht thematisiert. Hier heißt es unter der Überschrift „Trotzdem musst du nicht auf dein Auto verzichten“ lediglich: „Alle Gebäude bleiben für Rettungsdienste, Müllabfuhr und Lieferverkehr weiterhin gut erreichbar. Auch Anwohnende können weiterhin mit dem Auto zu ihrem Haus fahren – nur die Route kann anders sein.“
Bis zum Frühjahr 2026 ist geplant, bis zu 12 dieser Kiezblocks dort einzurichten, wo der Kiez für diese Maßnahme geeignet und der Durchgangsverkehr hoch ist. Der Prozess zur Auswahl geeigneter Kieze beinhaltet Verkehrszählungen und eine Analyse der möglichen Steigerung der Lebensqualität. Derzeit werden 28 Kieze untersucht, um festzustellen, wo eine Verkehrsberuhigung den größten Nutzen bringt. Bürger des ausgewählten Bezirks können in einer Online-Beteiligung ihre Hinweise und Bedürfnisse einbringen.
Basierend auf den Ergebnissen dieser Beteiligung und der Verkehrszählungen wird eine Auswahl von etwa 24 Kiezen getroffen, für die konkrete Entwürfe erstellt werden. Die Bürger haben die Möglichkeit, diese Entwürfe bei einem Spaziergang durch ihren Kiez und in einer weiteren Online-Beteiligung zu diskutieren und Feedback zu geben. Letztlich werden bis zu 12 Kieze ausgewählt, in denen die Konzepte umgesetzt werden sollen, mit einer geplanten Fertigstellung zwischen Sommer 2025 und Frühjahr 2026.
Die Projekte werden vom Straßen- und Grünflächenamt des Bezirksamts Mitte mit Unterstützung von Fachleuten aus der Verkehrs- und Stadtplanung sowie Bürgerbeteiligung realisiert. Beteiligungsmöglichkeiten werden weiterhin angeboten, und der Erfolg der Maßnahmen wird evaluiert. Interessierte Bürger können über eine Karte mehr über ihren Kiez erfahren und sich aktiv in den Prozess einbringen.
Fertiggestellt ist der Kiezblock Bellermannkiez. In Umsetzung sind der Brüsseler Kiez und der Sprengelkiez. In den Kiezen Nördliche Luisenstadt und im Antonkiez werden Kiezblocks im Rahmen des Förderprojekts „KlimaKieze“ geprüft oder bereits geplant.
Kiezblocks im Rahmen des Förderprojekts „Kiezblocks für Mitte“ sind: Arkonaplatz, Auguststraßenkiez, Beusselkiez Nord, Brunnenstraße Ost, Brunnenstraße West, Dircksenstraße, Flottwellkiez, Gartenstraßenkiez, Gendarmenmarkt, Gesundbrunnen, Grenzstraße, Kameruner Straße, Karl-Marx-Allee Nord, Karl-Marx-Allee Süd, Krausenstraße, Lehrter Straße, Malplaquetkiez, Moabit West, Ottopark, Rosa-Luxemburg-Platz, Scheunenviertel, Schillerpark Süd, Soldiner Kiez Ost, Soldiner Kiez West, Stephankiez, Uferstraßenkiez und Wilsnacker Straße. Im Rahmen der Fahrradstraßenplanung gibt es eine konzeptionelle Vorbetrachtung für den Lützowkiez, den Auguststraßenkiez, den Helgoländer Kiez im Rahmen des Freiraums Helgoländer Ufer, die Ungarnstraße, den Gartenstraßenkiez im Rahmen der Fahrradstraße Gartenstraße, den Gendarmenmarkt, den Zionskirchplatz / Kastanienkiez sowie den Flottwellkiez.


