Reportage

Puppen öffnen Menschen: Wie eine jüdische Theatertruppe Berliner zueinander bringt

Mit ihrem jüdischen Puppentheater versöhnt Shlomit Tripp seit Jahren spielerisch die Kulturen. Doch seit dem 7. Oktober ist auch bei den „Bubales“ vieles anders.

„Mut zur Stereotypisierung “: Shlomit Tripp in ihrer Werkstatt mit Rabbi Blumenberg
„Mut zur Stereotypisierung “: Shlomit Tripp in ihrer Werkstatt mit Rabbi BlumenbergMarkus Wächter/Berliner Zeitung

Vor dem pavillonartigen Backsteinbau an der Ecke Perleberger/Havelberger Straße patrouilliert ein schwer bewaffneter Polizeibeamter. Ein Stück entfernt, aber noch in Sichtweite wartet ein Mannschaftswagen mit Verstärkung, falls nötig. Die Bruno-Lösche-Bibliothek in Berlin-Moabit ist an diesem Abend im Dezember 2023 Hochsicherheitszone. Dabei steht ein Theaterstück für Kinder auf dem Programm, ein Abenteuer um den achtjährigen Jungen Shlomo, der so gerne auch mal Weihnachten haben würde wie all die anderen Kinder, aber stattdessen Chanukka feiern muss. Denn Shlomo ist ein jüdischer Junge. Und als solcher ist er dieser Tage latent gefährdet – auch wenn er nur eine Puppe ist.

Berliner Zeitung

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