Berlin-Eine Flughafenschließung hat Andreas Berger schon erlebt. „Es war so, als hätte jemand sein liebstes Pferd erschießen müssen“, erzählt er. Der 30. Oktober 2008 war der finale Betriebstag in Tempelhof. Als die letzten Flugzeuge, eine Ju 52 und ein Rosinenbomber, kurz vor Mitternacht im Himmel über Berlin verschwunden waren, zog es Berger noch nicht nach Hause. „Ich bin allein in mein Büro gegangen und habe die Augen getrocknet“, erzählt er. „In den folgenden Tagen hatte ich einen emotionalen Kater.“ Der traditionsreiche Luftfahrtstandort, an dem 99 Jahre zuvor erstmals ein Motorflugzeug in die Luft gestiegen war, bestand nicht mehr. Das ging ihm nahe. „Der Flughafen Tempelhof wurde so oft totgesagt. Aber er hat seine Aufgaben bis zum Schluss bestens erfüllt.“

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