Luftverkehr

„Irgendwann muss man sagen: So schön es war, es hat keinen Sinn mehr.“

Bald wird Verkehrsleiter Andreas Berger zum zweiten Mal erleben, wie ein Berliner Flughafen stillgelegt wird. Doch die Schließung von Tegel wird ihm nicht so nahegehen, sagt er

Andreas Berger im obersten Geschoss des Tegeler Flughafengebäudes. Noch stehen Flugzeuge und Gerätschaften der Bodenverkehrsdienste auf dem Vorfeld – aber viel weniger als noch vor einem halben Jahr.
Andreas Berger im obersten Geschoss des Tegeler Flughafengebäudes. Noch stehen Flugzeuge und Gerätschaften der Bodenverkehrsdienste auf dem Vorfeld – aber viel weniger als noch vor einem halben Jahr.Berliner Zeitung/ Markus Wächter

Berlin-Eine Flughafenschließung hat Andreas Berger schon erlebt. „Es war so, als hätte jemand sein liebstes Pferd erschießen müssen“, erzählt er. Der 30. Oktober 2008 war der finale Betriebstag in Tempelhof. Als die letzten Flugzeuge, eine Ju 52 und ein Rosinenbomber, kurz vor Mitternacht im Himmel über Berlin verschwunden waren, zog es Berger noch nicht nach Hause. „Ich bin allein in mein Büro gegangen und habe die Augen getrocknet“, erzählt er. „In den folgenden Tagen hatte ich einen emotionalen Kater.“ Der traditionsreiche Luftfahrtstandort, an dem 99 Jahre zuvor erstmals ein Motorflugzeug in die Luft gestiegen war, bestand nicht mehr. Das ging ihm nahe. „Der Flughafen Tempelhof wurde so oft totgesagt. Aber er hat seine Aufgaben bis zum Schluss  bestens erfüllt.“

Berliner Zeitung

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