„Lebst ja noch“, stellt Petra Gutt (65) hinter dem Tresen des Willy Bresch fest, als ein älterer Gast hereinkommt. „Hundert Jahre nich jesehn!“ Aufrichtige Wiedersehensfreude, in der auch ein kleiner Vorwurf mitschwingt. Seit 20 Jahren steht Gutt hier hinter dem Tresen. Sie ist „jebürtig Prenzlauer Berg“, sagt sie. „Hier jabs keene Jeburtsklinik, ick bin zu Hause jeboren.“ Zeit ihres Lebens habe sie „nie woanders jewohnt oder jearbeitet“ als in ihrem Stadtteil. Deutschlandweit sterben die Kneipen, aber das Willy Bresch in Prenzlauer Berg wird überleben – mit seinem Schultheiss-Leuchtkasten im Fenster, den Karodecken auf den Tischen und dieser ruppigen Herzlichkeit, für die Berlin lange bekannt war.

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