Drogen

Berliner nach einem halben Jahr auf Lachgas: „Ich spüre meine Beine nicht mehr“

Bei Lucas Wellmann fing es ganz langsam an mit dem Konsum von Lachgas. Erst als er mit Atemnot in einer Notaufnahme saß, merkte er: Ich habe ein Suchtproblem.

Schneller Rausch, schwere Langzeitfolgen: Lachgas im Luftballon
Schneller Rausch, schwere Langzeitfolgen: Lachgas im LuftballonRalf Rottmann/imago

Lucas Wellmann* nennt es Fliegen, dieses Gefühl, das er wieder und wieder erreichen wollte. „Wenn ich mich richtig konzentriert habe“, sagt er, „und stark und lang an dem Luftballon gezogen habe, dann die Luft angehalten und mich in meine Couch eingekuschelt habe – dann hat sich das angefühlt wie fliegen.“ Er sei dann in einer anderen Welt gewesen. „Ganz, ganz weit weg.“

Dann war er nicht mehr der 32-Jährige aus Prenzlauer Berg, der frisch Geschiedene, der gerade „zwischen zwei Jobs“ lebte, der in seiner kleinen Wohnung auf der Couch saß, vor der sich die Lachgasflaschen stapelten, dazwischen schwarze Luftballons – sondern er war eben weg. Manchmal stundenlang, die ganze Nacht, bis zum nächsten Morgen und länger. Ein Luftballon nach dem anderen, nach etwa 35 Ballons ist solch eine Kartusche leer, eine kostet rund 30 Euro. „Es gab Nächte, in denen habe ich zehn Kartuschen weggezogen.“

Berliner Zeitung

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