Gastronomie

Berliner retten Kiezkneipe in Prenzlauer Berg: „Für dieselbe Kneipe in Charlottenburg hätte ich nicht gespendet“

Immer mehr alteingesessenen Kneipen droht das Aus, auch der Bornholmer Hütte. Bis die Berliner dem Kneipensterben den Kampf ansagten.

Matthias Gerhus in seiner Kneipe: „In 15-Minuten-Intervallen wechsle ich von Lachen zu Weinen.“
Matthias Gerhus in seiner Kneipe: „In 15-Minuten-Intervallen wechsle ich von Lachen zu Weinen.“Rettet die Hütte

Seit 35 Jahren steht Matthias Gerhus hinter der Theke der Bornholmer Hütte. Fast wäre das nun für immer vorbei gewesen. Denn der beliebten Kiezkneipe in Prenzlauer Berg drohte, als eine Steuerschuld aus Coronazeiten in Höhe von 26.000 Euro fällig wurde, das Aus. Die Kneipe gibt es bereits seit 1907, seit 1952 ist sie in Familienhand. Durch die Verdienstausfälle in der schwierigen Pandemiephase konnte er die hohe Summe nicht begleichen. Am 24. August hätte er dichtmachen müssen. Doch da hat der Wirt die Rechnung ohne seine Stammgäste gemacht – und die Unterstützung von Hunderten Berlinern.

„Ich habe seit anderthalb Jahren versucht, das Problem zu lösen“, sagt Gerhus der Berliner Zeitung am Telefon. Er räumt gerade in seiner Kneipe herum, bereitet alles für den Nachmittag vor, wenn er öffnet. „Aber ich habe einfach keinen Kredit bekommen. Sobald die Banken ‚Gastro‘ hören, ist es vorbei.“

Berliner Zeitung

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