Amal Abbass kennt viele Welten. Sei es ihre Geburtsstadt Dresden, London, die Niederlande oder Gambia. Dort hat sie überall gelebt und gearbeitet, Projekte entwickelt für benachteiligte Kinder und Frauen. Die Psychologin und Sozialunternehmerin mit sudanesischen Wurzeln engagiert sich seit Jahren gegen Rassismus, Queerfeindlichkeit und Sexismus.
Abbass, die inzwischen in Berlin lebt, erhält dafür am 7. März den Frauenpreis 2023. Die Auszeichnung gibt es seit 1987, sie ist mit 5000 Euro und einer Skulptur der Bühnenplastikerin Esther Janshen dotiert. Diesmal fiel die Wahl auf Abbass, weil, so die Senatsverwaltung für Gesundheit und Gleichstellung, sie sich für die Gleichstellung von Frauen einsetze, die etwa wegen ihrer Hautfarbe diskriminiert oder wegen ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität benachteiligt werden.
Aktuell sind dies insbesondere schwarze Frauen, die aus der Ukraine fliehen mussten und dabei „auf vielfältige, auch rassistisch motivierte Widerstände und Diskriminierungen stoßen, die ihnen das Ankommen in Deutschland erschweren“, so die Senatsverwaltung. Abbass organisiert mit dem Tubman Network seit Februar 2022 umfassende Hilfsangebote in der Stadt.
Abbass ist ein Allroundtalent. Sie studierte in London unter anderem Psychologie, ist zudem ausgebildete Kinder-, Jugend- und Familientherapeutin. Außerdem berät sie Start-ups und Organisationen bei der Gestaltung von motivierenden, kreativen und transkulturellen Arbeitsplätzen. Sie sei eine Konzeptentwicklerin in den Bereichen soziale Innovationen, Inklusion, Community Art, Sozialarbeit, Beratung und kreative transkulturelle Therapien, schreibt sie auf ihrer Homepage.
In den Jahren 2008 und 2009 gründete die Wahlberlinerin in Gambia in einem Kindergarten die NGO FoJanga – Foundation for Children and Young People. Dort dreht sich alles um spielerische, integrative und kreative Lernstrategien für Jugendliche mit unterschiedlichen wirtschaftlichen Hintergründen.



