Kolumne

Einsam und vergessen in Berlin: Wer denkt an die Buletten-Opas von Gropiusstadt?

Herr K. lebt allein – und vielleicht wäre ein Unglück geschehen, wenn unsere Kolumnistin nicht geklingelt hätte. Ein Zufall, der wohl über Leben und Tod entschieden hat.

Betonwüste Gropiusstadt: Wie viele einsame Männerseelen in der Großstadtsiedlung wohl alt werden?
Betonwüste Gropiusstadt: Wie viele einsame Männerseelen in der Großstadtsiedlung wohl alt werden?Imago/Schöning

Herr K. wollte sich gerade ein paar Fleischbällchen aufwärmen, als er stürzte. Der Senior war noch bei vollem Bewusstsein, doch tat ihm alles weh. Kurz danach klingelte ich an seiner Tür. Herr K. rief laut: „Hallo? Hallo?“. Er robbte zur Wohnungstür, die sich direkt neben dem Herd befand.

Herr K. öffnete die Tür. Es war reiner Zufall, dass ich da war, eigentlich hatte ich geklingelt, um ihn wegen eines 82-Jährigen zu befragen, der sich in seiner Nachbarwohnung in die Luft gesprengt hatte. Doch wie es eben so es ist: Es kommt erstens meist anders, als man zweitens, drittens, viertens denkt.

Berliner Zeitung

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