Stumm lassen die Polizisten das Geschrei über sich ergehen. Die Gemüter auf sogenannten propalästinensischen Demos sind in der Regel erhitzt, Beschwerden gehen oft im Minutentakt bei den Beamten ein. Kritik wird meist gebrüllt.
Geradezu angenehm wirkt da die Demonstrantin Adila*. Ruhig, geradezu sanft, spricht die junge Frau auf der Demo vor der Technischen Universität im September mit Polizei und Gegendemonstranten. Adila beklagt, dass die Musik der proisraelischen Gegendemonstration zu laut sei. Weil die Polizei nicht reagiert, wendet sie sich direkt an eine Frau, die für Israel demonstriert, und sagt, dass die Musik „die Kriegsverbrechen“ übertönten, die von dem Land ausgingen. Adila wählt eine auf den ersten Blick gemäßigtere Ansprache als ihre Mitdemonstranten, die meist in aggressivem Ton gegenüber Andersdenkenden auftreten.

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