8. März

Allein unter Zehntausenden Frauen: Dieser Berliner ist eine männliche Hebamme

Tobias Richter arbeitete als Hebamme in einem Berliner Krankenhaus. Eine echte Rarität in einem Beruf, der von Frauen dominiert wird. Spielt das Geschlecht doch eine Rolle?

Hebamme Tobias Richter ist in Deutschland eine Seltenheit.
Hebamme Tobias Richter ist in Deutschland eine Seltenheit.Helios/Thomas Oberländer

Ganz klar: Der Kreißsaal ist eine Frauendomäne. Nicht nur, weil Frauen dort die Kinder zur Welt bringen, sondern auch, weil der Beruf der Hebamme nun mal ein klassischer Frauenberuf ist. Laut Duden ist eine Hebamme eine Geburtshelferin. Dennoch gibt es auch Männer in diesem Beruf – aber nur wenige, sehr wenige. Erst seit 1985 dürfen Männer in Deutschland überhaupt diese Ausbildung absolvieren. Doch sie bleiben eine absolute Ausnahme: Den 25.000 weiblichen Hebammen stehen in Kliniken nur 23 männliche gegenüber. Einer von ihnen ist der 26-jährige Wahlberliner Tobias Richter.

Sein Interesse für die Geburtshilfe wurde früh geweckt – durch seine Mutter, die selbst Hebamme ist. „In meiner Heimat, einem kleinen Ort in Brandenburg, hatten Hebammen einen hohen Stellenwert“, erzählt er. Sein erster Kontakt mit dem Gesundheitswesen war ein Pflegepraktikum im Alter von 14 Jahren – doch das war nicht das Richtige für ihn. Stattdessen faszinierte ihn die Geburtshilfe. Ein Jahr später absolvierte er ein Praktikum im Kreißsaal des Klinikums Berlin-Buch – und blieb dabei. Nach seiner Ausbildung arbeitete er dort weiter und wechselte später in eine kleinere Klinik.

Berliner Zeitung

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