Kommentar

Die neuen „Ausländer raus“-Gesänge: Schnösel-Faschisten oder ein Weckruf – Kommentar

Dieses Mal nicht Sylt, sondern Berlin-Grunewald. Und wieder wird sich über rassistische Sprüche aufgeregt. Aber die wichtigste Frage bleibt erneut aus.

Gesänge auf der Tanzfläche können höchst politisch sein und für einen Skandal sorgen.
Gesänge auf der Tanzfläche können höchst politisch sein und für einen Skandal sorgen.Westend61/imago

„Ausländer raus“ – nun ist es also wieder passiert. Ein paar Neuntklässler haben den 90er-Jahre-Kaufhaustechno-Hit „L’Amour Toujours“ von Gigi D’Agostino umgedichtet und „Ausländer raus!“ gebrüllt. Dieses Mal ist der Tatort nicht Sylt wie vor neun Monaten, sondern ein vornehmer Tennisclub im Südwesten von Berlin.

Nun werden die einen laut rufen: „Wieder zeigt der Schnösel-Faschismus sein garstiges Haupt“, die anderen werden sagen: „Habt euch nicht so, das war nur ein Dummer-Jungen-Streich.“ Beides ist richtig – und falsch. Vor allem aber wird die wichtigste Frage vergessen. Aber der Reihe nach.

Berliner Zeitung

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