Vor dem Haus in der Habersaathstraße 48 in Berlin-Mitte lungern zwei Männer in dunklen Klamotten und Basecap auf dem Kopf herum, die offenbar den Eingang bewachen. Ein gepolsterter Stuhl steht bereit, falls mal einer der kräftigen Jungs eine Pause braucht. Die Männer schauen alle, die vorübergehen, misstrauisch an. Für einige Mieter sind sie ein Symbol für die Bedrohung, die es seit einiger Zeit in dem Plattenbau gibt, um die Mieter einzuschüchtern und zu vertreiben. So jedenfalls sagt es Daniel Diekmann vom Mieterrat, der in dem großen Plattenbau aus DDR-Zeiten einer von fünf Parteien mit einem unbefristeten Mietvertrag ist.
Diekmann, Anfang 50, trägt eine Sonnenbrille, als er an diesem Mittwochmittag in einer Bäckerei an der nahen Chausseestraße in Mitte über die „Wachhunde des Eigentümers“ spricht und von Kriminellen, die die Mieter terrorisierten. Er geht sogar so weit, von Organisierter Kriminalität zu reden. Allein gehe er nicht mehr in das Haus, in dem er seit mehr als 20 Jahren wohne, sagt er. Schließlich wisse er nie, was als Nächstes passiere. Dabei ist das Nächste längst da.

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