Interview

Freundschaft zwischen Hells Angel und Polizist: „Mit 50 will ich nicht mehr auf der Straße rumschießen“

Bei den Hells Angels nannten sie ihn den „Perser“. Jetzt arbeitet Kassra Zargaran mit Jugendlichen. Klaus Nachtigall jagte jahrelang kriminelle Rocker. Ein Gespräch mit zwei ungleichen Herren.

Kassra Zargaran (l.) und Klaus Nachtigall treffen sich in Berlin. Sie sprechen über Zargarans Ausstieg bei den Hells Angels, Perspektiven nach der Haft, notwendige Reformen der Schutzhaft und über seine jetzige Tätigkeit in der Prävention von Jugendkriminalität.
Kassra Zargaran (l.) und Klaus Nachtigall treffen sich in Berlin. Sie sprechen über Zargarans Ausstieg bei den Hells Angels, Perspektiven nach der Haft, notwendige Reformen der Schutzhaft und über seine jetzige Tätigkeit in der Prävention von Jugendkriminalität.Stephanie Steinkopf/Ostkreuz

Sie könnten kaum unterschiedlicher sein: der einstige Schwerkriminelle Kassra Zargaran und der frühere LKA-Ermittler Klaus Nachtigall. Der eine war schon früh straffällig und gewalttätig. Der andere arbeitete 37 Jahre daran, das Recht durchzusetzen.

Kassra Zargaran, heute 38 Jahre alt, bewegte sich schon in seiner Geburtsstadt Hamburg im Umfeld des kriminellen Rockerclubs Hells Angels. 2010 wurde er dann in Berlin Mitglied dieses Clubs, wo er den Spitznamen „der Perser“ trug.

Klaus Nachtigall, heute 60 Jahre alt, kam 1982 zur Berliner Polizei. Er arbeitete unter anderem in der Wache am Bahnhof Zoo. Viele Jahre lang ermittelte er beim Landeskriminalamt in der Rocker- und Türsteherszene und war mittendrin im „Rockerkrieg“, der vor Jahren bundesweit tobte. Immer wieder gab es blutige Auseinandersetzungen zwischen den Hells Angels und dem verfeindeten Rockerclub Bandidos.

Berliner Zeitung

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