Nicht jedes Delikt, das in Berlin geschieht, wird von der Polizei proaktiv der Öffentlichkeit gemeldet. Zum Beispiel jenes vom Montag, von dem wir trotzdem erfahren haben: In der Neuköllner Weserstraße stand neben dem Bett einer 27-jährigen Frau morgens gegen 10.30 Uhr plötzlich ein maskierter Mann. Unvermittelt schlug er ihr mit einem Gegenstand auf den Kopf und ins Gesicht. Er zerrte sie aus dem Bett, trat ihr mehrfach gegen den Oberkörper und raubte eine Geldbörse. Dann flüchtete er. Rettungskräfte behandelten die Frau ambulant.
In Berlin ist einfach zu viel los, um über jedes Vorkommnis zu informieren. 482.127 Straftaten zählt die aktuelle Kriminalstatistik für das Jahr 2021. Unter der Rubrik „Was sonst noch geschah“ wäre auch Folgendes mitzuteilen: Ebenfalls am Montag, gegen 17.45 Uhr, bedrohte in einem Lottoladen in Mariendorf ein Mann den Inhaber mit einem Messer und verlangte die Einnahmen. Der Inhaber nahm einen Holzknüppel und schlug auf den Täter ein. Dieser griff sich noch ein paar Zigarettenschachteln und flüchtete.
In der letzten Zeit waren an 25 Autos in Britz die Frontscheiben eingeschlagen worden. Offiziell zu vermelden ist nun, dass dort in der Nacht zu Donnerstag Fahnder einen 35-Jährigen fassten, als er mit einem Pflasterstein eine Autoscheibe einschlug. Er leistete heftigen Widerstand und verletzte drei Polizisten. Einem von ihnen zertrümmerte er mit einem Stein die rechte Hand.

