War Mario S. nicht im Dienst, hatte er oftmals seinen blauen Jeansbeutel dabei. Niemand ahnte, was der Feldwebel der Nationalen Volksarmee (NVA) in seiner Freizeit mit sich trug: Zeltleinen, die zum Fesseln geeignet waren. Mullbinden und Leuko-Plast, gedacht, um seine Opfer zu knebeln. Ein Notizbuch, in das er mit einem Kugelschreiber fein säuberlich die Namen der Kinder eintrug, die er ausgewählt hatte. Und dann war da noch der Fotoapparat – eine Kleinbild-Spiegelreflexkamera vom Typ Praktica elektronik B 200, mit der Mario S. die Jungen fotografierte. So geht es aus Dokumenten des Stasi-Unterlagenarchivs hervor.

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