Sie haben bei null angefangen, haben sich auf allen möglichen Bildungswegen Qualifikationen verschafft, waren ehrgeizig, haben sich in große Aufgaben gestürzt, Verantwortung übernommen – die Vertreter der Generation Aufbau DDR. Trotz aller Mühsal waren sie froh mit ihren Aufgaben, weil sie sinnvoll waren, man den Erfolg ihrer Mühen sah und sie die Überzeugung trug, einem Größeren zu dienen als der eigenen Karriere.
Diese Generation ist heute um die 90 Jahre alt, viele Zeitzeugen der harten Anfangsjahre, die der Idee zur Errichtung eines sozialistischen Arbeiter- und Bauernstaats enthusiastisch anhingen, sind bereits gestorben. Auch mein Vater, Jahrgang 1929, der als 17-jähriger Schusterlehrjunge mit nichts als einem Koffer aus Schlesien kommend in Bitterfeld gestrandet war, hatte sich diesem Staat verschrieben. 1989 arbeitete er in einem Steinzeugröhrenwerk und war dort für Kantine, Pforte, Ferienlager und ähnliches zuständig. Deutschland-einig-Vaterland entfernte ihn als „staatsnah“.

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