Neuköllner Humor

Conny from the Block aus Neukölln: „Nichts ist herzlicher als 300 Ossis auf einem Haufen“

Tülin Sezgin persifliert als Conny deutsche Beamtinnen, früher war sie selbst eine. Ein Gespräch über die Grenzen des Sagbaren, Behörden und ihr Vertrauen in Ostdeutsche.

Tülin Sezgin posiert vorm Rathaus Neukölln. Bis vor zwei Jahren war sie selbst Beamtin im gehobenen Dienst.
Tülin Sezgin posiert vorm Rathaus Neukölln. Bis vor zwei Jahren war sie selbst Beamtin im gehobenen Dienst.Emmanuele Contini/Berliner Zeitung

Eine Frau kommt aus dem Bezirksamt Neukölln gelaufen und begrüßt Tülin Sezgin mit einer festen Umarmung. „Lange nicht gesehen“, sagt sie. „Wir treffen uns bald, versprochen“, antwortet Sezgin. Es ist eine alte Kollegin. Bis vor zwei Jahren hat Sezgin hier im gehobenen Dienst gearbeitet, dann kündigte sie, um sich als Autorin und Comedienne selbstständig zu machen.

Sezgin nennt sich Conny from the Block, über 250.000 Menschen folgen ihr bei Instagram. Sie hat ein Buch veröffentlicht, arbeitet an einer Serie, war auf Tour – es läuft gerade ziemlich gut. In kurzen Videos persifliert sie das Dasein als Beamtin und den Behördenalltag. Damit trifft sie einen Nerv, nicht nur bei ihren ehemaligen Kolleginnen.

Auch der Besitzer des Frühstückscafés, in dem nach einem kurzen Amtsbesuch das Interview stattfindet, ist Fan. Tülin Sezgin freut sich und scheint es noch immer nicht so recht glauben zu können, wieviele Menschen in Deutschland über ihre Figuren lachen. Wie konnte es dazu kommen?

Berliner Zeitung

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