Immer wieder gehen die Blicke der geladenen Gäste zu Projektionen an der Wand. Einmal um Bilder einer Stadt zu betrachten, die damals schon anders war, und heute wieder anders ist.
Vielleicht auch, um sich auf einer Fotografie, zum Beispiel auf den Feier-Fotos der Loveparade, selbst zu entdecken. Franziska Giffey ist da. Sie sind findet die Bilder „schön“ und „Toll“, die älteren Tresor-Mitarbeiter machen Fotos mit ihr.
Wie Giffeys-Party Nächte in den Neunzigern waren, ist nicht überliefert. Eine feste Berliner Größe dieses Jahrzehnts war Dimitri Hegemann, bis heute Chefs des Tresors. Er weiß, wovon er spricht, wenn es um Techno und Clubbing geht: „Berlin war die größte Spielwiese der Welt. Damals wurde der Grundstein gelegt, für die Party-Stadt, die wir heute sind. Und das muss so bleiben.“ Eine Botschaft Richtung Senat: „Gebt den jungen Menschen Räume, lasst die Leute weiter trinken!“

Das Gefühl von Berlin auf Fotos
Viele der Fotos, die im Amerika Haus hängen, wären heute nicht mehr möglich. Mit Handyabkleben und Fotoverbot. Anette Hausschild einer der Kuratorinnen von „Träum weiter – Berlin, die 90ger“ sagte nur halb im Scherz: „Ein bisschen mehr Vertrauen wäre gut. Wie soll sonst die Ausstellung in 30 Jahren aussehen?“
Damals rief man einfach an und ging hin. In den Tresor, ins E-Werk, ins GMF – Fotografen liefen in die Clubs und kamen mit Aufnahmen wieder raus. Heute unvorstellbar. Die besten Werke sieht man in der Ausstellung. Die Fotografien stammen von der Agentur Ostkreuz und deren Gründern Sybille Bergmann Harald Hauswald, Ute Mahler und Werner Mahler.

