Tina Turner

Cher über ihre Freundin Tina Turner: „Sie sagte: Ich will das einfach nicht mehr ertragen“

Die Welt nimmt Abschied von Tina Turner. Die Sängerin hat sich jedoch schon länger auf ihren Tod vorbereitet, wie ihre Kollegin Cher erzählt.

Ihr Alter spielt für Cher eigentlich keine Rolle.
Ihr Alter spielt für Cher eigentlich keine Rolle.Invision

Tina Turners Abschieds-Welttournee im Alter von 70 Jahren sahen 2008 und 2009 noch über eine Million Besucher. Danach zog Turner sich stetig mehr in ihr Privatleben zurück. Vor wenigen Tagen ist die Rocklegende im Alter von 83 Jahren in der Schweiz verstorben. Die Pop- und Rock-Ikone hatte schon länger mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Ihr deutscher Mann Erwin Bach spendete ihr im Jahr 2017 infolge eines Nierenversagens etwa eine Niere. Jetzt wurde bekannt: Turner soll sich schon länger auf ihr Ableben eingestellt haben. Das verriet zuletzt die Pop-Kollegin Cher (77).

„Sie hat so lange gegen diese Krankheiten gekämpft und war so stark, wie man es von ihr erwartet“, erklärte Cher der MSNBC-Sendung „The Beat with Ari Melber“. Mehr noch: „Aber ich weiß, dass sie mir zuletzt sagte: ‚Ich bin wirklich bereit. Ich will das einfach nicht mehr ertragen.‘“

Cher erzählt in dem Gespräch von einer jahrelangen, innigen Freundschaft, die sich in den letzten Jahren besonders stark niederschlug: „Ich habe angefangen, sie zu besuchen, weil ich dachte: ‚Ich muss diese Zeit in unsere Freundschaft investieren, damit sie weiß, dass wir sie alle nicht vergessen haben.‘ Also ging ich zu ihr, verbrachte Zeit mit ihr, und das machte sie glücklich.“

Tina Turner hatte mit mehreren Krankheiten zu kämpfen

Tina Turners gesundheitliche Probleme waren kein Geheimnis. Die Musik-Ikone hatte bis zu ihrem Tod gegen mehrere, schwere Krankheiten gekämpft. Seit den 70er-Jahren litt sie an Bluthochdruck. Anstatt westlicher Schulmedizin griff sie zu homöopathischen Mittelchen – die leider nichts nützten.

Im Jahr 2009 dann der Schock: Turner erfuhr, dass ihre Nieren kaum mehr die eigentliche Funktion erfüllten. Im Jahr 2017 kam dann die Nierentransplantation. Doch dies war nicht der einzige gesundheitliche Rückschlag der Sängerin. Kurz nach ihrer Hochzeit hatte Turner einen Schlaganfall erlitten, 2016 war die Darmkrebs-Diagnose dazugekommen.

Fans trauern am Eingang zum Anwesen von Tina Turner in der Nähe von Zürich.
Fans trauern am Eingang zum Anwesen von Tina Turner in der Nähe von Zürich.Arnd Wiegmann/AP

„Ich bin bereit, wenn die Tür sich öffnet“, sagte Turner im Oktober 2018 der Wochenzeitung Die Zeit. In ihrer Musik verarbeitete Turner teils auch traumatische Erlebnisse, wie etwa den Missbrauch durch ihren Ex-Mann Ike Turner. Oder auch ihre Mutter, die sie früh im Stich gelassen hatte und erst wiederkam, als die Tochter längst berühmt war.

In einer Videobotschaft an ihre Fans zum 80. Geburtstag 2019 zeigte Turner sich vergnügt. Auch nach ihrer aktiven Zeit war sie als Ikone unvergessen geblieben: Ende 2021 verlieh die Universität Bern der Wahlschweizerin eine Ehrendoktorwürde für ihr „einzigartiges musikalisch-künstlerisches Lebenswerk“. Musikalisch thront Turner fraglos im Olymp der Rockgeschichte. Ihre rauchige Soul-Stimme war einzigartig. Das Musikmagazin Rolling Stone rühmte sie als „eine der größten Stimmen aller Zeiten“. Sie gewann acht Grammys.