Immobilienwirtschaft

„Ein bürokratischer Bremsklotz“: Berliner Jurist kritisiert Schneller-Bauen-Gesetz

Das Schneller-Bauen-Gesetz sollte Genehmigungsverfahren vereinfachen und beschleunigen – in Berlin bewirkt es jedoch das genaue Gegenteil.

Eigentlich sollte das Schneller-Bauen-Gesetz dafür sorgen, dass Genehmigungsprozesse vereinfacht werden. Doch in Berlin verlangsamt es die Verfahren eher, als dass es sie beschleunigt.
Eigentlich sollte das Schneller-Bauen-Gesetz dafür sorgen, dass Genehmigungsprozesse vereinfacht werden. Doch in Berlin verlangsamt es die Verfahren eher, als dass es sie beschleunigt.Fernando Gutierrez-Juarez/ZB

Seit Jahren stagniert die Bautätigkeit in Berlin – mit dramatischen Folgen für die Immobilienwirtschaft. Besonders betroffen ist der Wohnungsmarkt. Der Blick auf die Zahlen zeigt: Die Lage ist dramatisch. Im vergangenen Jahr wurden in Berlin lediglich 15.000 Wohnungen fertiggestellt – rund 5000 weniger, als sich der Senat vorgenommen hatte. Rechnet man die Überhänge an nicht gebauten Objekten der vergangenen Jahre zusammen, ergibt sich ein Defizit von mehr als 100.000 Wohnungen. In manchen Statistiken ist sogar von mehr als 250.000 fehlenden Wohnungen die Rede.

Damit bleibt die Hauptstadt weit hinter den selbstgesteckten Zielen zurück. Gleichzeitig brechen die Zahlen der Baugenehmigungen ein, während Baukosten und Zinsen in schwindelerregende Höhen steigen. Immer mehr Investoren kehren Berlin den Rücken und weichen ins Umland aus – nach Südbrandenburg oder in die Uckermark, wo Grundstücke günstiger sind und Genehmigungsverfahren schneller laufen.

Berliner Zeitung

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