Verkehr

Berliner Behördenposse: Wie sich der Senat seine eigene Planung verbaute

Eine neue Straßenbahnstrecke soll nach Schöneweide führen. Doch unterwegs wurde der nötige Platz auf einer Brücke Autos zugeschlagen. Erst jetzt fiel es auf.

Die Marggraffbrücke führt die Köpenicker Landstraße über den Britzer Verbindungskanal. In der Mitte lagen einst Tramgleise. Im Hintergrund die Spree mit der Minna-Todenhagen-Brücke.
Die Marggraffbrücke führt die Köpenicker Landstraße über den Britzer Verbindungskanal. In der Mitte lagen einst Tramgleise. Im Hintergrund die Spree mit der Minna-Todenhagen-Brücke.Luftbild: Wasserstraßen-Neubauamt Berlin

Berlin - Dumm gelaufen. Weil über Jahre hinweg offenbar niemand gemerkt hat, dass Planungen nicht zueinanderpassen, hat Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) jetzt ein Problem. Betroffen ist ein zentrales Projekt der Verkehrswende in Berlin: der Ausbau des Nahverkehrs. In Zukunft, so steht es im Nahverkehrsplan des Landes, sollen wieder Straßenbahnen über Baumschulenweg nach Schöneweide fahren. Doch die Planer haben nicht mitbekommen, dass ein anderes Projekt der Strecke im Weg ist. Die Marggraffbrücke in Baumschulenweg, die bald abgerissen und neu gebaut wird, hat künftig keinen Platz für eine Straßenbahn mehr. Dass sich die Berliner Verwaltung die Tramtrasse im Südosten Berlins selbst verbaut hat, kam erst jetzt durch Zufall heraus. SPD und Linke sind konsterniert. Der Fahrgastverband IGEB spricht von einem Skandal.

Berliner Zeitung

Mit einem Abo weiterlesen

  • Zugriff auf alle B+ Inhalte
  • Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
  • Jederzeit kündbar