Ist die Stadt noch attraktiv?

Berlin gibt sich auf: Es ist längst Zeit für die Kettensäge!

Wie Mehltau liegt die Stagnation über der Stadt. Unser Autor hat eine Empfehlung: Die Bezirke gehören abgeschafft. Ein Kommentar.

Die Aussichten für Berlin sind trüb.
Die Aussichten für Berlin sind trüb.Dirk Sattler/imago

Kopfschüttelnd standen die Eltern und die zwei Kinder am Wochenende vor der Tür der einstigen Attraktion. Die Familie aus Bayern war zu Besuch im sagenumwobenen Berlin. Doch das bekannte Sea Life in Mitte ist für immer geschlossen. Am Freitag öffnete es zum letzten Mal.

Die Schließung für sich genommen ist nichts Besonderes. Dazu passt, dass sich diesen Montag zum zweiten Mal der Tag jährt, an dem im Nachbarhaus an der Karl-Liebknecht-Straße der Aquadom platzte. Das größte zylindrische Aquarium der Welt befand sich seit Dezember 2003 in der Halle eines Hotels. Im Innern des Hohlzylinders aus Acrylglas bot ein Aufzug Besuchern des Sea Life die vertikale Durchfahrt und ein Rundum-Panorama des Aquariums.

Einen Wiederaufbau des Aquariums wird es nicht geben. Dann eben nicht. Aber Sea Life und Aquadom stehen symbolisch für einige Fragen, die Berlin umtreiben müssten: Was ist eigentlich das Kapital dieser Stadt? Die Mauerreste? Die Attrappe des Postenhäuschens am Checkpoint Charlie? Reicht das noch aus?

Berliner Zeitung

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