Obdachlosigkeit

Sparmaßnahmen des Berliner Senats: „Es werden noch mehr Menschen auf der Straße schlafen müssen“

Über 50.000 Berliner sind wohnungslos. Fast ein Viertel von ihnen sind Frauen mit Kindern. Mit einer Protestaktion wollen Vereine auf diese Zustände aufmerksam machen.

Berlin: Mit Schlafsäcken und Isomatten protestieren Menschen vor dem Roten Rathaus gegen Kürzungen in der Wohnungsnotfallhilfe.
Berlin: Mit Schlafsäcken und Isomatten protestieren Menschen vor dem Roten Rathaus gegen Kürzungen in der Wohnungsnotfallhilfe.JOHN MACDOUGALL/AFP

Wohnungsnot, Armut und Hilflosigkeit. Ein trauriger Dreiklang, mit dem sich Monika S. und das Team der Frostschutzengel täglich konfrontiert sehen. „Schon jetzt reichen die Gelder für Projekte in der Wohnungsnotfallhilfe nicht aus, und wenn der Senat uns die Gelder streicht, dann werden noch viel mehr Menschen auf der Straße leben“, sagt die junge Frau. Sie schnappt sich einen grauen Schlafsack, eine Isomatte und setzt sich auf den Boden. Direkt vor dem Roten Rathaus.

Monika S. ist nicht allein mit ihrer Sorge vor bevorstehenden Sozialleistungskürzungen. Knapp drei Dutzend Menschen tun es ihr gleich, legen oder setzten sich auf den nackten Betonboden. Im Hintergrund stehen leere Stühle, die symbolisch für gestrichene Beratungsplätze stehen. Direkt daneben haben die Veranstalter – ein breites Bündnis aus sozialen Trägern – ein Glücksrad aufgestellt. „Spiel um dein Leben“ steht dort in großen Lettern. Eine drastische Beschreibung dessen, was für Tausende wohnungslose Berliner bittere Realität ist.

Berliner Zeitung

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