Kriminalität

Raubüberfälle in Berliner Bus und Bahn: Männer häufiger Opfer als Frauen

Viele Berliner fühlen sich im ÖPNV nicht mehr sicher. Vor allem Männer werden Opfer von Raubüberfällen. 

Wie hoch ist das Risiko, in einer Berliner U-Bahn überfallen zu werden?
Wie hoch ist das Risiko, in einer Berliner U-Bahn überfallen zu werden?Christoph Soeder/dpa

Immer wieder werden in Berliner Bussen, Bahnen und Bahnhöfen Menschen ausgeraubt. Wie die Polizei mitteilt, wurden im vergangenen Jahr 650 Menschen im Berliner ÖPNV Opfer eines Raubes. Dabei ist auffällig: Meistens waren es Männer, die gezwungen wurden, Geld, Handy oder Schmuck herauszugeben. Frauen wurden seltener ausgeraubt.

Auf Anfrage teilt die Behörde mit: Unter den 650 Raubopfern waren 100 Frauen. Der Großteil der Betroffenen bei dieser Art von Straftaten im ÖPNV waren also Männer. Woran das liegt, bleibt unklar. Gemessen am Fahrgastaufkommen ist das Risiko, Opfer einer Straftat in einem öffentlichen Verkehrsmittel zu werden, jedoch gering. 

Kriminalitätszahlen in S- und U-Bahn seit 2019 rückläufig

Derzeit suchen die Beamten beispielsweise nach einem Mann, der einen anderen in Neukölln mit einem Messer bedroht haben soll. Der Tatverdächtige soll am Mittwoch, dem 15. November 2023, gegen 21.55 Uhr auf dem Bahnsteig des U-Bahnhofs Boddinstraße in Neukölln einen Mann mit einem Messer in der Hand verfolgt haben.

Anschließend soll er ihn an der Jacke gegriffen und bedroht haben, bis der Flüchtende schließlich einen Gegenstand fallen ließ. Der Unbekannte ließ dann von dem Mann ab, hob den Gegenstand auf und flüchtete mit der U-Bahn in Richtung Hermannstraße.

Viele Berliner fühlen sich an den Haltestellen dieser Stadt zunehmend unsicher. Allerdings zeigen Zahlen der Polizei aus dem vergangenen Jahr, dass dem nicht so ist. „Die Kriminalität an Berliner Bahnhöfen ist seit 2019 insgesamt rückläufig“, teilte Staatssekretärin Silke Karcher (Grüne) auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Danny Freymark hin mit.

Im Jahr 2019 wurden den polizeilichen Daten zufolge insgesamt 31.777 Delikte in S- und U-Bahnhöfen registriert. Die Corona-Pandemie führte dazu, dass die Zahl im Jahr 2020 auf 26.508 sank. Im Jahr darauf ging die Kriminalität noch weiter zurück, 23.570 Straftaten wurden damals bearbeitet. Im vergangenen Jahr, als sich das Leben normalisierte, nahmen sie wieder leicht zu.

Trotzdem lagen sie 2022 „insgesamt unter dem Vorpandemieniveau“, so eine Senatspolitikerin. Die Polizei registrierte 23.836 Straftaten in Berliner U- und S-Bahnhöfen – ein Rückgang um ein Viertel.