Die Ratten haben bereits Namen. „Ingrid, Helmut, Bruno …“, sagt Daniela Starke. Ihre Nachbarin, Kirsten Henschke, sitzt neben ihr und sagt: „Die vermehren sich ja wahnsinnig schnell. Das glauben Sie nicht.“ Zu fünft haben sie sich versammelt im Wohnzimmer von Daniela Starke und ihrem Mann Michael. Sie alle wohnen hier und gehören zur Mieterinitiative Neu-Tempelhof. Sie sind gekommen, um ihre Liste mit Baumängeln zu vervollständigen. Eine lange Liste.
Von draußen dringt der Lärm herein, denn draußen wird gearbeitet, die Siedlung wird seit mehr als einem Jahr saniert. Draußen strahlt auch eine helle späte Sommersonne am Himmel, aber in der Wohnung der Starkes ist es recht dunkel, fast düster. Bauplanen hängen vor den Fenstern. „Im Sommer haben die Planen die Wohnung immerhin kühl gehalten“, sagt Starke. Ihre Initiative hat sich vor anderthalb Jahren zusammengeschlossen, damals wurden kurzfristig umfangreiche Modernisierungsarbeiten in der denkmalgeschützten Siedlung in Berlin-Tempelhof angekündigt.

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