Kriminalität

Anschläge auf Mahnmale: Polizei jagt offenbar religiösen Fanatiker in Berlin

Gleis 17, Homosexuellen-Denkmal und die Initiative lesbischer Frauen: Hier verübte offenbar ein Einzeltäter am Wochenende Brandanschläge.

Das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen im Berliner Tiergarten
Das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen im Berliner TiergartenRalf Hirschberger/dpa

Verübt ein homosexuellen- und judenfeindlicher und religiöser Fanatiker in Berlin Anschläge? Dieser Vermutung geht derzeit die Polizei nach. Nach Angaben von Ermittlern geht der Staatsschutz derzeit von einer Einzelperson aus, die am Wochenende drei Brandanschläge verübte.

So hatte es am Samstagmorgen einen Brandanschlag auf das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in Berlin-Tiergarten gegeben. Eine unbekannte Person warf einen Brandsatz auf das Denkmal nahe der Ecke Ebert-/Hannah-Arendt-Straße. Der Brandsatz zündete aber nicht. Der Täter brachte dort Plakate mit Bibelversen an. Darin wird das 3. Buch Mose Kapitel 20, Vers 13 zitiert: „Wenn jemand beim Knaben schläft wie beim Weibe, die haben einen Greuel getan und sollen beide des Todes sterben; ihr Blut sei auf ihnen.“ Diese Bibelstelle werde häufig für queerfeindliche Agitation missbraucht, teilte der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) mit, der Anzeige gegen unbekannt erstattet hat.

Berliner Zeitung

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