Die Schuldfrage ist im Fall des Briefes von Friedrich Merz gar nicht so wichtig. Zwar wäre es schön, zu erfahren, warum diese Wahlwerbung des künftigen Kanzlers erst jetzt in meinem Berliner Briefkasten lag. War es die Deutsche Post oder die Pin AG oder ein CDU-Mitglied, das die vorgezogene Bundestagswahl am 23. Januar völlig verpennt hat und erst jetzt den Werbebrief seines großen Vorsitzenden zu mir nach Berlin-Friedrichshain gebracht hat? Aber egal.
Jedenfalls lag nun – fast genau acht Wochen nach der Wahl, ein Brief in meinem Briefkasten, der an all die „Wählerinnen und Wähler“ der CDU adressiert war. Ich habe die Merz’sche Partei zwar nicht gewählt, aber der Brief mit meiner Straße und meiner Hausnummer lag in meinem Briefkasten, also riss ich ihn auf. Und ganz oben auf dem Briefpapier lächelte mich Herr Merz an neben dem Satz: „Politikwechsel in Deutschland“.

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