"Das wurde nichts"

Verliebt in Kino: Staatsminister Weimer erzählt von seiner ersten Romanze

Anlässlich des 75-jährigen Bestehens des HDF KINO e. V. hat der Staatsminister für Kultur und Medien, Wolfram Weimer, dem größten Kinoverband Deutschlands seine Anerkennung ausgesprochen.

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (Archiv): Er teilte anlässlich des 75-jährigen Bestehens des HDF KINO e. V. eine perönliche Anekdote.
Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (Archiv): Er teilte anlässlich des 75-jährigen Bestehens des HDF KINO e. V. eine perönliche Anekdote.Imago

Der Verband lud seine rund 600 Mitglieder – sie betreiben insgesamt 3500 Kinoleinwände – zur Jubiläums-Gala ins Hotel Oderberger in Berlin-Mitte. Erster Gratulant war Publizist Wolfram Weimer. Er würdigte den Verband als verlässlichen Partner der deutschen Kinowirtschaft: „Kino ist der Ort, an dem Sprache, Bilder und Träume Gestalt annehmen“, sagte Weimer. Der HDF KINO fördere diese inspirierende Kraft seit Jahrzehnten mit Leidenschaft und Engagement. Weimer versprach der Branche die volle Unterstützung der Bundesregierung – die Fördermittel seien verdoppelt worden. „Da kommt wieder etwas in Gang. Nach einer Rezession bei den Produktionen wird es höchste Zeit, dass wieder mehr passiert“, so Weimer. Der gebürtige Hesse teilte mit den Gästen auch eine persönliche Erinnerung: In der Schule gründete er eigens eine Kino-AG, weil in der Nebenklasse ein hübsches Mädchen war, das Kino liebte. „Bei der ersten Aufführung erhoffte ich mir meinen ersten Kuss. Leider lief ausgerechnet ‚Lohn der Angst‘ – das wurde nichts.“

Christine Berg, Vorstandsvorsitzende von HDF Kino, betonte die Einzigartigkeit und Schutzwürdigkeit der deutschen Kinolandschaft: „Es gibt mehr als 25 Familien, die auf über 100 Jahre Tradition zurückblicken. Unsere Vielfältigkeit ist unsere Stärke.“ Als persönliche Geste überreichte sie dem Kulturstaatsminister ein Plakat seines Lieblingsfilms „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Doch es gab auch nachdenkliche Töne. Dr. Alice Brauner, Chefin der CCC Filmkunst, sprach die schwierige Lage jüdischer Filmschaffender in Deutschland an: „Die Hälfte der Branche unterschreibt Hamas-Unterstützungsbriefe – wir jüdischen Filmemacher fühlen uns bedroht.“ Ausgezeichnet wurde schließlich „Das Kanu des Manitu“. Der Film von Bully Herbig hat die Drei-Millionen-Marke geknackt und erhielt dafür die „Goldene Leinwand“ vom HDF Kino. Die Produzenten der Constantin-Film, Martin Bachmann und Oliver Berben, nahmen den Preis entgegen. Sie verrieten, dass der Film am Wochenende voraussichtlich die Vier-Millionen-Zuschauer-Grenze erreichen wird.