Der Satiriker Jan Böhmermann bespielt bis zum 19. Oktober das Haus der Kulturen der Welt mit Kunst und Musik. Das von Böhmermann kuratierte Programm heißt „Die Möglichkeit der Unvernunft“ und umfasst einerseits eine Ausstellung, die im Innen- und Außenbereich des HKW zu sehen ist. Andererseits werden auf der Terrasse zu verschiedenen Terminen diverse Konzerte geboten.
Eine Einladung sorgte bereits im Vorfeld für einen kleinen Eklat: Wolfram Weimer, Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien, kritisierte ein für den 7. Oktober geplantes Konzert des Rappers Chefket. In einem Brief an die Leitung des Hauses schrieb Weimer: „Chefket hat auf seinem Instagram-Kanal ein Foto von sich in einem T-Shirt mit einem Motiv veröffentlicht, das das Existenzrecht Israels infrage stellt, da der gewünschte Staat Palästina dort auf israelischem Staatsgebiet entsteht und kein Platz für Israel vorgesehen ist.“ Dieses Motiv sei nach Überzeugung der Bundesregierung antisemitisch.
Der Direktor des HKW versicherte in einem Antwort-Brief an Weimer, dass im HKW kein Platz für Antisemitismus sei. Man werde keine anti-israelischen Symbole im Haus dulden. Am Eröffnungstag der Ausstellung bekräftigte Böhmermann nochmals diese Haltung und fügte hinzu, dass er jeden „hinausboxen“ würde, der sich antisemitisch äußert. Das Besondere: Weimer wird selbst als Gesprächsgast im HKW auftreten und unter dem Titel „Technik killt Kultur“ mit dem Satiriker über den Zeitgeist diskutieren.

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