2017 hatte das private Museum „Welt der DDR“ in Dresden neu eröffnet und zog zu Beginn 80.000 Besucher im Jahr an. Die konnten auf über 1.500 Quadratmetern Einblick in verschiedene Alltagswelten des Lebens in der DDR gewinnen: Ein Wohnzimmer mit klassischer DDR-Schrankwand war nachgebaut, es gab ein Klassenzimmer mit Utensilien aus dem Sportunterricht und dem Pionierleben, einen Kindergartenraum mit Spielzeug der Zeit, eine Arztpraxis, eine Apotheke, ein Büro eines Kombinates, viele Autos und Motorräder und einen Supermarkt, pardon, eine Kaufhalle mit einer Schaufensterpuppe als Bedienung und einem reichen Angebot an Spirituosen.
Der Einzelhandelsunternehmer und Museumsbetreiber Peter Simmel hatte 300.000 Euro in das neue Museum gesteckt, das mit seinen Beständen von seinem ursprünglichen Standort Radebeul nach Dresden gezogen war. Seiner Einschätzung nach haben junge Menschen kein Interesse an der DDR, und die Älteren seien meist nur einmal gekommen. Nachdem die Besucherzahlen auf nur noch 15.000 pro Jahr gesunken waren, wurde im Frühling die Schließung angekündigt und fand nun am Wochenende die Versteigerung der Sammlung unter großem Andrang statt.

Unter den Hammer kamen rund 70.000 Exponate – von Plastebechern über Kittelschürzen bis hin zu Möbeln und Fahrzeugen wie je zwei Trabis und Wartburgs. Unter den Bietern waren auch acht andere DDR-Museen, wie der Chef des Auktionshauses, Stefan Günther, sagte. Im Vorfeld habe sich das größte Interesse an der Ausstattung des Kaufhallentresens samt diverser Konservenbüchsen und Alkoholflaschen abgezeichnet. Sogar zwei Robotron-Computer haben ihren Abnehmer gefunden, der 150 und 160 Euro für die Sammlerstücke bezahlte.
