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Was Gitte Zschoch zu hören bekam: Ist eine Ostdeutsche, kann viel wegarbeiten

Gitte Zschoch: Zuletzt war es eher ein Vorteil, dass ich aus Ostdeutschland komme

Gitte Zschoch ist in ihrem Büro in Stuttgart, als wir miteinander sprechen. Die Fotografie hinter ihr an der Wand ist von Wolfgang Tillmans. Stuttgart ist Dienstort, hier hat sie ihre Wohnung, obwohl das Institut für Auslandsbeziehungen (Ifa) mit seinen mehr als 400 Mitarbeitern auch einen Sitz in Berlin hat und sie öfter dort arbeitet. Gut empfangen worden sei sie in Stuttgart, sagt sie, auch wenn ihr die Stadt nach Stationen in Seoul, Kinshasa und Brüssel klein erschiene.

Ostdeutsche sind&nbsp;in der Elite unterrepräsentiert, <a href="https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/steffen-mau-im-interview-die-ostdeutschen-sind-keine-eingebildeten-kranken-li.2230608">gerade hat der Soziologe Steffen Mau das in seinem neuesten Buch „Ungleich vereint“ wieder festgestellt</a>. Das sei nicht auf Diskriminierung zurückzuführen, sondern es sei ein strukturelles Problem, schreibt er. Sie sind aus Frohburg in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/sachsen">Sachsen</a>. Wie haben Sie es geschafft? Ich bin einfach meinen Weg gegangen und habe das gemacht, was mich interessiert hat. Ich hatte unheimliche Lust, andere Länder intensiv kennenzulernen. Studiert habe ich vergleichende Literaturwissenschaften in München, zum Austauschstudium war ich in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/suedkorea">Südkorea</a>, in Seoul. Dort habe ich auch meinen Master gemacht, auf Koreanisch. Ich wollte das richtig kennenlernen, diese Kultur, die so ganz anders ist als die europäische. Dann habe ich im <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/goethe-institut">Goethe-Institut</a> in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/tokio">Tokio</a> gearbeitet, später am Goethe-Institut die Ausbildung gemacht, ich durfte in Johannesburg arbeiten und dann in Kinshasa das Goethe-Institut neu gründen und aufbauen. Dass ich im <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/kongo">Kongo</a> viel mit der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/eu">EU</a> zusammengearbeitet habe, hat mir geholfen, nach <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/bruessel">Brüssel</a> zu gehen, wo ich das Netzwerk der europäischen Kulturinstitute Eunic geleitet habe. Das Ifa ist Teil davon, und dann war die Ifa-Leitung ausgeschrieben.

Gitte Zschoch, geboren 1984 in Borna, aufgewachsen in Frohburg, Sachsen, hat in München und Seoul studiert, war danach zunächst als freie Kulturmanagerin tätig und arbeitete für das Goethe-Institut, u.a. war sie Gründungsdirektorin des Instituts in Kinshasa, Kongo. Von 2018 bis 2021 war sie Geschäftsführerin des Netzwerks der Nationalen Kulturinstitute in der Europäischen Union&nbsp;in Brüssel. Seit Oktober 2021 ist sie Generalsekretärin des Ifa, eine Mittlerorganisation für den internationalen Kulturaustausch.

Zur Person

Gitte Zschoch: Ich finde die These von Steffen Mau ziemlich überzeugend

Der Theaterregisseur Frank Castorf fragt sich, wie man AfD-Wähler ausgrenzen will, ohne Wahlkabinen mit Überwachungskameras auszustatten. Dann sind wir in der DDR plus, sagt er.

Frank Castorf: „Die AfD ist die Rache des Ostens“ – Interview

Clueso ist der erfolgreichste ostdeutsche Popstar der Gegenwart. Er lebt in Erfurt. Warum dort? Wie blickt er auf die AfD? Und was reizt ihn an Olympia? Ein Interview.

Clueso im Interview: „Nichts von mir hat ins System gepasst“

Gitte Zschoch: Habe es lange als Makel empfunden, dass ich aus Ostdeutschland komme

Der Schriftsteller und Politikwissenschaftler Lukas Rietzschel versteht die AfD-Wähler in Ostdeutschland. Wie man die Demokratie mit Zwang stärken könnte. Ein Interview.

Lukas Rietzschel: „AfD zu wählen, ist legitimes Bürgerrecht in einer Demokratie“

Der Osten ist keine westdeutsche Erfindung, sagt der Soziologe Steffen Mau. Es gibt ihn wirklich, und er ist anders als der Westen, der sich nicht für ihn interessiert.

Steffen Mau im Interview: „Die Ostdeutschen sind keine eingebildeten Kranken“

Gitte Zschoch: Im Westen fehlt das Bewusstsein, was die Wende mit ostdeutschen Biografien gemacht hat

Trotzdem sollte man nicht triumphieren, sondern überlegen, was vielleicht noch zu retten sei, sagt der Autor Jens Balzer im Gespräch. Heute erscheint sein neues Buch, „After Woke“.

Jens Balzer über die Linke seit dem 7. Oktober: „Die woke Szene ist kaputt“

Dörte Grimm und Sabine Michel führen ostdeutsche Familien zu Gesprächen zusammen. Sie treffen zugleich auf Unbehagen und Redebedürfnis. Ein Interview.

Oft ein Tabuthema in Familien: „Es gibt ein großes Schamgefühl, über die DDR zu sprechen“

Gitte Zschoch: Man hatte die Vorstellung, dass es in der DDR keine Kunstfreiheit gab

Das Gespräch mit dem Schauspieler Charly Hübner über Johnsons „Jahrestage“ führt in die Wendezeit im Osten und in die deutsche Gegenwart.

Charly Hübner: „Bei Uwe Johnson kann ich lesen, was nicht in der DDR gelehrt wurde“

Strukturmilliarden allein reichen nicht, es braucht auch einen guten Twist. Eine Reise zu den Außenposten der Kulturszene im blauen Land.

„Servus Cottbus! Servus DDR!“– Wozu Kultur in einer Stadt, in der fast jeder Dritte AfD wählt?

Gitte Zschoch ist Generalsekretärin des Instituts für Auslandsbeziehungen und stammt aus Sachsen. Wie sie es in die Elite geschafft hat, erklärt sie hier.

16:9

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Selenskyj gerät ins Abseits, Trump und Putin drücken aufs Tempo

Selenskyj soll kein Teil der Lösung sein - Trump und Putin preschen vor

Er habe nicht die Karten, wurde dem ukrainischen Präsidenten schon im Februar dieses Jahres unmissverständlich mitgeteilt. Auf den Eklat im Weißen Haus, als US-Präsident <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/donald-trump">Donald Trump</a> seinem Gegenüber Wolodymyr Selenskyj deutlich machte, dass er keinen endlosen Krieg in der Ukraine dulde, reagierten die Europäer schockiert. Ein Dammbruch sei das gewesen, die transatlantische Achse stehe kurz vor dem Ende, geopolitische Endzeitstimmung im Westen. Dabei könnten die kommenden Wochen die stolzen, aber auch arroganten Westeuropäer noch weitaus stärker schocken als das verbale Scharmützel im Oval Office.

Hinter den Kulissen der Ukraine-Verhandlungen wächst der Druck auf Selenskyj. Korruptionskrise, Machtkampf, internationale Kritik. Wird der Präsident aus den Gesprächen gedrängt?

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Donald Trump

Wut in Europa über Witkoffs Ukraine-Plan zu russischen Staatsgeldern

Witkoff-Plan empört Westeuropäer: „Natürlich skandalös“

In europäischen Hauptstädten kocht die Stimmung über. Mitten in der heikelsten Phase der EU-Verhandlungen über den Umgang mit eingefrorenen russischen Staatsgeldern hat <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/donald-trump">Donald Trumps</a> Sondergesandter Steve Witkoff einen Plan präsentiert, den europäische Diplomaten übereinstimmenden Medienberichten nur noch als „Provokation“ bezeichnen.

Witkoffs Vorschlag, eingefrorene russische Gelder für amerikanische Projekte zu nutzen, lässt europäische Diplomaten aufkochen. Brüssel fürchtet, am Ende leer auszugehen.

Europa

Belgien

Präsident Selenskyj geht auf Friedensplan ein und rechtfertigt sich vor seinem Land

Ukraine-Frieden: Selenskyj reagiert auf US-Plan und spricht von „schwerstem Moment“ des Kriegs

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Rede an die Nation begründet, warum er den umstrittenen US-Friedensplan für die Ukraine nicht rundweg ablehnt. „ Derzeit befinden wir uns in einer der schwierigsten Augenblicke unserer Geschichte“, sagte Selenskyj am Freitagnachmittag.

In einer Ansprache an die Nation erklärt sich der Präsident. 28-Punkte-Friedensplan wird Verhandlungsgrundlage. Selenskyj sieht einen der „schwersten Augenblicke“ für die Ukraine.

Ich hätte nie gedacht, dass mir Angela Merkel als Kanzlerin einmal fehlen würde

Merz vs. Merkel: Wie Deutschlands Kanzler Vertrauen, Wirtschaft und CDU ruiniert

Friedrich Merz hat gerade mal wieder <a data-li-document-ref="10006811" href="https://www.replace-delivery-host.com/artikel/die-endphase-des-ukraine-krieges-hat-begonnen-und-europa-schaut-zu-10006811">einen seiner spektakulären Fehltritte hingelegt</a>. Zwei Wochen ließ seine Regierung einen Friedensplan für die Ukraine in einer Schublade oder einem Bundesamt versauern – zwei Wochen, in denen hunderte Menschen verletzt oder getötet wurden.

Angela Merkel wurde vor 20 Jahren Kanzlerin, Merz versagt heute spektakulär. Seine Umfragewerte stürzen ab, die CDU ist führungs- und ziellos. Wie lange soll das noch so gehen?

Putin bestätigt Erhalt von Ukraine-Plan und zeigt sich verhandlungsbereit

Ukraine-Friedensplan: Jetzt reagiert Putin

Der Kreml hat ein Exemplar des 28-Punkte-Plans zur Beendigung des Ukraine-Krieges erhalten. Das bestätigte Präsident <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/wladimir-putin">Wladimir Putin</a> zu Beginn einer Sitzung des russischen Sicherheitsrates. „Wir haben diesen Text über die bestehenden Kanäle mit der amerikanischen Regierung erhalten“, sagte Putin. Der Vorschlag könne „als Grundlage für eine endgültige Friedenslösung dienen“.

Der Kreml signalisiert Gesprächsbereitschaft, verweist aber auf offene Details im Ukraine-Friedensplan. Putin macht derweil Kiew und Brüssel für fehlende Fortschritte verantwortlich.

Gitte Zschoch: Zuletzt war es eher ein Vorteil, dass ich aus Ostdeutschland komme

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