Interview

Juergen Teller hat Auschwitz fotografiert: „Ich frage mich nur, ob mein moralischer Kompass da mitmacht“

Die Auschwitz-Bilder des wohl berühmtesten Modefotografen sind faszinierend. Ein Gespräch über den Ort des Grauens, seine eigene Familie und über Gott.

Der deutsche Fotograf und Künstler Juergen Teller, hier bei der Fashion Week in Paris.
Der deutsche Fotograf und Künstler Juergen Teller, hier bei der Fashion Week in Paris.Vianney Le Caer/AP

Göttingen, es ist Frühling, im hiesigen Kunsthaus wird die Ausstellung „Auschwitz-Birkenau“ eröffnet. An den Wänden sind auf mehreren Etagen mehr als 800 Fotos (!) zu sehen, die Juergen Teller in Auschwitz gemacht hat, und die im Steidl Verlag gerade in ein gleichnamiges Buch gedruckt sind, das man getrost bahnbrechend nennen kann. Der Verlag selbst spricht von einem visuellen Atlas des Mordkomplexes Auschwitz. Im Dezember letzten Jahres reisten Teller und seine Frau Dovile Drizyte nach Polen, tagelang fotografierte er Auschwitz 1 und Auschwitz 2 (Birkenau), ein Gebiet von 190 Hektar. Zwischen 1940 und 1945 wurden dort mehr als eine Million Menschen ermordet, die meisten von ihnen waren Jüdinnen und Juden.

Berliner Zeitung

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