Politik contra Natur

Überleben in Grönland: Was will Trump an einem der schönsten Plätze der Welt?

Der Schriftsteller Franzobel erzählt von einer Reise nach Qaanaaq, wo er für seinen Roman „Hundert Wörter für Schnee“ recherchierte.

Ein Mann spannt seine Schlittenhunde an.
Ein Mann spannt seine Schlittenhunde an.Sergio Pitamitz/imago

Als ich vor drei Jahren damit begonnen habe, einen Roman über Minik zu schreiben, einen nordgrönländischen Inuit, der 1897 nach Amerika verschleppt wurde, wäre mir nicht im Traum eingefallen, die größte Insel der Welt einmal im Fokus des internationalen Interesses zu sehen.

Auf den meisten Landkarten wirkt Grönland riesig, größer als Australien, breiter als Südamerika oder China. Vielleicht ist Donald Trumps jüngst geäußerter Einverleibungswunsch mit dieser Verzerrung der Mercator-Projektion erklärbar? Dabei ist Grönland „nur“ fünfundzwanzigmal so groß wie Österreich, und bevölkerungsärmer als St. Pölten oder Venedig (ohne Touristen). 57.000. Allerdings, und das macht es so interessant, ist es immens reich an Bodenschätzen und strategisch günstig gelegen.

Berliner Zeitung

Mit einem Abo weiterlesen

  • Zugriff auf alle B+ Inhalte
  • Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
  • Jederzeit kündbar