Vor der Villa am Wannsee fahren große schwarze Limousinen vor. Die Männer tragen braune Uniformen der NSDAP, grüne Uniformmäntel der SS sowie Anzüge mit Schlips und Kragen. Sie sind für anderthalb Stunden verabredet, es gibt Kaffee und Gebäck, später Cognac. Ihr Gastgeber residiert gar nicht am Wannsee, sondern kommt aus Prag angereist. SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich, Leiter des Reichssicherheitshauptamts, hat am 20. Januar 1942 die „Endlösung der Judenfrage“ auf die Tagesordnung gesetzt. Das Ziel ist unstrittig – in den eroberten Gebieten im Osten läuft die massenhafte Erschießung der jüdischen Bevölkerung längst auf Hochtouren. Am Wannsee soll nur die Organisation besser koordiniert werden. Vertreter von SS, Polizei, NSDAP und Staatssekretäre diverser Ministerien sollen sich Heydrichs Kommando unterordnen.

Mit einem Abo weiterlesen
- Zugriff auf alle B+ Inhalte
- Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
- Jederzeit kündbar
Sie haben bereits ein B-Plus? Melden Sie sich an
Doch lieber Print? Hier geht's zum Abo Shop
