Film

Das neueste ARD-Impro-Drama mit Charly Hübner wirkt krampflösend: „Micha denkt groß“

Herrlich absurdes Wettrüsten am Brunnen: Im Dörfchen Klein Schappleben ist die Hölle los. Das macht Laune. Und einen ernsten Appell für mehr Gemeinsinn gibt es auch. Die TV-Kritik.

„Micha denkt groß“ mit Natalia Rudziewicz (l.) und Charly Hübner
„Micha denkt groß“ mit Natalia Rudziewicz (l.) und Charly HübnerFlorida Film/Thom/ARD

Die Vision klingt wie die Landung eines Ufos in der Altmark. Im Dörfchen Klein Schappleben soll ein modernes „New-Work-Retreat“ entstehen, dessen „Soul-Body-Balance“ Arbeit, Kreativität, Genuss und Happiness verbinden soll. Geplant sind nicht nur 120 Kaffeesorten, vegane Küche und Highspeed-Internet, sondern auch ein „Open Mind Floor“ und ein großer Pool.

Die hochfliegenden Pläne stammen nicht etwa von einem Investor aus dem Westen, sondern von einem Einheimischen. Micha (Charly Hübner), in Berlin mit dem Erfinden von Smartphone-Spielen reich geworden, will das marode Hotel seiner Eltern ganz groß ausbauen und sucht Verbündete im Heimatdorf. So könnte Schulfreundin Tina (Jördis Triebel) die Gäste massieren. Doch erst mal sitzen alle auf dem Trockenen – der Brunnen ist leer. Das Wasser reicht weder für den Kuhstall von Großbauer Hermann (Peter Kurth) noch für die Schafe des Ökobauern Jonas (Ulrich Brandhoff) – an Michas Pool ist gar nicht zu denken.

Berliner Zeitung

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