Filmkritik

Luc Besson und sein Film „Dracula – Die Auferstehung“ – eine verpasste Chance

Luc Besson verfilmt den Klassiker „Dracula“ neu. Kann das gutgehen? Die Filmkritik.

Dracula - Die Auferstehung: Caleb Landry
Dracula - Die Auferstehung: Caleb LandryLBP/EUROPACORP/TF1 FILMS PRODUCTION/SND

Dass man sich zumindest finanziell erfolgreich an Neuversionen von Filmklassikern versuchen kann, hat Anfang des Jahres Robert Eggers mit seiner Interpretation von „Nosferatu“ gezeigt. Der Film spielte fast das Vierfache seines Budgets von 50 Millionen ein. Nun will es Luc Besson also mit „Dracula“ wissen. Dabei sind die Voraussetzungen nicht schlecht. Der Regisseur (z.B. „Leon der Profi“, „Das fünfte Element“, „Dogman“) hat ein Gespür für schillernde und fantastische Stoffe und scheut nicht vor barocker Exzentrizität zurück. Außerdem hat er mit Caleb Landry Jones und Christoph Waltz zwei starke und motivierte Darsteller im Cast.

Filmmusik-Veteran Danny Elfmann steuert einen gediegenen Score voller dunkler Romantik bei, Corinne Bruand entwarf schicke Kostüme für den im 15. und im 19. Jahrhundert spielenden Film und die Kameraarbeit übernahm – wie schon bei „Dogman“ – Colin Wandersmann. Letzterer war auch für die Kinematografie von extrem blutigen Horrorschockern wie „Inside“ und „Frontier(s)“ (beide 2007) zuständig. Wer aber mit einer Splatter-Variante der altbekannten Dracula-Geschichte rechnet, irrt sich. Besson inszeniert vielmehr ein romantisches Grusel-Drama mit dem Schwerpunkt auf der Liebesgeschichte. Der englische Beititel ist dann passenderweise auch nicht „Die Auferstehung“, sondern „A Love Tale“.

Berliner Zeitung

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