Filmkritik

„Together – Unzertrennlich“: Wie Routine bei Paaren zum Horror wird

Der Body-Horror „Together“ zeigt, dass die Verstrickung als Paar und die Ängste vor Nähe und Distanz das Zeug zum handfesten Grauen haben. Die Kritik.

Eine Szene aus dem Film „Together“.
Eine Szene aus dem Film „Together“.Leonine

Was hält Paare zusammen? Ist es vor allem Liebe? Gewohnheit? Finanzielle oder emotionale Abhängigkeit? Ein Mix aus alle dem? Dieser Frage geht der in Australien und den USA produzierte Film „Together“ nach. Dabei setzt Regisseur Michael Shanks auf Horror und Ekel, aber auch auf schwarzen Humor, ohne dabei jedoch die Grimmigkeit seiner Parabel zu unterwandern.

Millie (Alison Brie) und Tim (Dave Franco) sind Mitte dreißig und seit zehn Jahren zusammen. Sie ist Lehrerin, er wurstelt sich als Indie-Rockmusiker durch. Der Film beginnt mit einer Abschiedsparty, die das Paar in seiner Stadtwohnung feiert. Denn Millie hat ein tolles Jobangebot in einer ländlichen Gegend, die beiden wollen umziehen und sich verändern. Als Millie auf der Party im Überschwang Tim vor den Gästen einen Heiratsantrag macht, reagiert der so zögerlich, dass aus dem romantisch gemeinten Moment ein zutiefst peinlicher wird. Im neu bezogenen Haus auf dem Land zeigen sich die Risse in der Beziehung noch deutlicher. Tim zieht sich in sein Heimstudio zurück und weist Millie sexuell ab, die wiederum rutscht einerseits Tim gegenüber in die Mutterrolle, und findet andererseits einen charmanten Lehrerkollegen interessant. In dieser latent angespannten Lage verirrt sich das Paar bei einer Wanderung durch die Wälder, gerät in ein Unwetter und findet Zuflucht in einer sonderbaren, offenbar früher einmal rituell genutzten Höhle. Millie und Tim trinken dort von einer Wasserquelle. Kurz darauf setzen bei beiden mysteriöse Veränderungen ein.

Berliner Zeitung

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