Gleich zu Beginn dieses wundersamen Abends scheint es, als springe die Zeit zwanzig, dreißig Jahre zurück. Clemens Sienknecht, der im weiß glitzernden Popsänger-Look der 80er geradewegs zum Klavier strebt, stimmt auf den Zungenbrecher „Rhythm“ eine kleine, eingängige Tonfolge an, die sich bald zu einer endlosen Wiederholungsschleife eingroovt. Sofort kommt einem die berühmte „Halleluja“-Warteschleife in den Sinn, mit der die Volksbühne vor vielen Jahren ihre automatische Telefonansage aufpolierte, nachdem sie den Song selbst einer Marthaler-Produktion entnommen hatte. Damals nur trällerte Kollege Jürg Kienberger das Immergleiche zum Klavier, der auch diesmal wieder auftaucht, allerdings am Keyboard. Und wie Sienknecht blickt auch er immer noch so entwaffnend sachlich in die Welt, als gebe es nichts Selbstverständlicheres.

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