Theater

Literaturnobelpreis für die KI: Ulrich Matthes in „Der Fall McNeal“ am Deutschen Theater

Der Broadway-Hit von Ayad Akhtar spielt mit Klischees und den technischen Möglichkeiten KI-unterstützten Schreibens. Was machen die Menschendarsteller am DT daraus?

Ulrich Matthes und Andri Schenardi (v.l.) als Jacob McNeal und sein Sohn Harlan in „Der Fall McNeal“ im Deutschen Theater
Ulrich Matthes und Andri Schenardi (v.l.) als Jacob McNeal und sein Sohn Harlan in „Der Fall McNeal“ im Deutschen TheaterThomas Aurin

Anders als die KI bräuchten Menschen nicht auf Klischees zurückgreifen, schließlich erleben sie selbst Dinge. Und was passiert am Deutschen Theater bei der Premiere von „Der Fall McNeal“? Wie zum Hohn kippt sich der frisch gekürte Literaturnobelpreisträger Jacob McNeal (Ulrich Matthes), ein alter weißer Mann, einen Bourbon nach dem anderen in die Kaffeetasse beim Interview mit der NY-Times-Reporterin Natascha (Mercy Dorcas Otieno). Und dann kommt er ins Schwadronieren und findet seine kleinen Triumphe darin, zum Beispiel Harvey Weinstein nicht nur persönlich zu kennen, sondern ihn auch noch zu bewundern. „Warum erzählen Sie mir das alles? Ich bin Reporterin.“ – „Weil ich mich noch an eine Zeit erinnere, in der man keine Probleme bekam, wenn man die Wahrheit sagte.“

Berliner Zeitung

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