Sollte wirklich jemand K. verleumdet haben? Die Welt ist zappenduster auf der Bühne des Berliner Ensembles, nichts und niemand läuft hier denunzierend herum, nur der ziemlich gehetzt durch seinen kleinen Lichtspot stolpernde Josef K. selbst. Ängstlich, verirrt schaut Kathrin Wehlisch als dieser K. aus in ihrer weißen Unterwäsche, und dann tauchen da auch schon die zwei lässig langhaarigen Beamten wie Fahnder der 70er-Jahre aus dem Dunkel, um sie zu verhaften. Wehlischs Ängstlichkeit aber bleibt immer komisch-grotesk, immer nah an der chaplinesken Stummfilm-Pose, als könne das vor die Angst geschobene Lächeln die drohende Gefahr weggrimassieren.

Mit einem Abo weiterlesen
- Zugriff auf alle B+ Inhalte
- Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
- Jederzeit kündbar
Sie haben bereits ein B-Plus? Melden Sie sich an
Doch lieber Print? Hier geht's zum Abo Shop
