Das <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/berliner-ensemble">Berliner Ensemble</a> würdigt seine erste Intendantin mit einem Helene-Weigel-Jahr. Anlass ist der 125. Geburtstag der Schauspielerin und Theaterleiterin am 12. Mai. Ihr wird ein neuer Helene-Weigel-Preis gewidmet, der Hof wurde nach ihr benannt, ihr Jugendporträt hängt als großflächige Tapete im Foyer und am Sonnabend gibt es eine Hommage auf der großen Bühne unter anderem mit Manfred Karge, <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/katharina-thalbach">Katharina Thalbach</a> und Johanna Schall. Sie ist die Enkelin von Helene Weigel und Bertolt Brecht, selbst gestandene Theatermacherin und seit dem Tod ihrer Mutter mit an der Nachlassverwaltung des Brecht-Erbes beteiligt.

Bei einem Kaffee am <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/hackescher-markt">Hackeschen Markt</a> erinnert sich die Enkelin an die Wochenenden mit ihrer Großmutter in Buckow. Die harten Jahre, die die Weigel mit ihrem Mann Bertolt Brecht und den gemeinsamen Kindern im Exil verbrachte, und die fordernde Nachkriegs- und Aufbauzeit in Ost-Berlin, als Weigel und Brecht das Berliner Ensemble gründeten, scheinen im Touristentrubel wie Legenden aus einer anderen, längst untergegangenen Welt. Und während die große Weigel, gewürdigt für ihre Verdienste um die Schauspielkunst, das Theater und das Brecht-Erbe, über allen Wolken schwebt, sitzt sie als Helli plötzlich mit bei uns am Tisch.

Vor 100 Jahren kam der Theatermensch Benno Besson auf die Welt. Seine Tochter Katharina Thalbach erinnert sich an seine Kunst und seine Liebe.

„In der DDR ist viel an Bonzen gescheitert“: Katharina Thalbach über Benno Besson

Helene Weigel wurde am 12. Mai 1900 in Wien in eine jüdische Familie geboren und ging gegen den Willen ihrer Eltern zum Theater. 1929 heiratete sie Brecht und ging 1933, am Tag des Reichstagsbrands, mit ihm und den beiden Kindern ins Exil. Nach Stationen in Dänemark, Schweden, Finnland und den USA kehrten sie nach 15 Jahren im Exil in die Schweiz zurück, wo Weigel erstmals wieder Theater spielte.&nbsp; 1949 gründete sie mit Bertolt Brecht 1949 das Berliner Ensemble, das erst am Deutschen Theater spielte und 1954 in das Theater am Schiffbauerdamm einzog. Helene Weigel feierte unter anderem mit den Titelrollen in „Die Mutter“ und „Mutter Courage“ von Bertolt Brecht Welterfolge und blieb bis zu ihrem Tod 1971 Intendantin des Berliner Ensembles, wo sie auch bis zuletzt auf der Bühne stand. Nach Brechts Tod verwaltete sie seinen Nachlass und gründete 1956 das Brecht-Archiv. Helene Weigel starb am 6. Mai 1971 in Ost-Berlin.

Helene Weigel

Fatalismus und die Liebe zur Revolution können Hand in Hand gehen. Man sieht es an Büchner, Müller und an Frank Castorf, der in Dresden „Dantons Tod“ inszeniert. Ein Interview in der Kantine.

Frank Castorf: „Unsere Außenpolitik argumentiert mit Werten und Idealen an der sozialen Frage vorbei“

Johanna Schall wurde 1958 in Ost-Berlin als Kind von Barbara Brecht-Schall und Ekkehard Schall geboren. Ihre Großeltern mütterlicherseits waren Helene Weigel und Bertolt Brecht. Bereits als Schülerin machte sie erste Film- und Theatererfahrungen. Nach dem Abitur arbeitete sie unter anderem als Krankenschwester, bevor sie 1977 Elevin von Alexander Lang wurde und die Schauspielschule absolvierte. Nach einem ersten Engagement am Kleist-Theater Frankfurt (O.) bis 1984 war sie bis 1997 Ensemblemitglied am Deutschen Theater. Seit 1993 führt sie selbst Regie, in den letzten Jahren u.a. in Halle, Stendal, Rostock, Münster und Bremen. 2002–2007 war sie Schauspieldirektorin am Volkstheater Rostock. Seit dem Tod ihrer Mutter&nbsp;im Jahr 2015 kümmert sie sich mit ihrer Schwester, der Kostümbildnerin Jenny Schall, um das Brecht-Erbe.

Johanna Schall

Im Berliner Ensemble brilliert ein luzides Männerquartett mit dem Fernsehstar Matthias Brandt und einem bestechenden Paul Herwig. Die Kritik

Großes Verzweiflungsfest: Luk Perceval inszeniert Becketts „Warten auf Godot“ mit Matthias Brandt im Berliner Ensemble

Die Berliner Schauspielerin blickt vor ihrem 70. Geburtstag auf ihre Karriere zurück. Sie bereut nichts, würde aber an einem Punkt heute anders entscheiden.

Barbara Schnitzler: „Es ist heute keine gute Zeit für die Kunst“

„Ein alter Mann wird älter“ lautet der lakonische Titel, unter dem der Theatermensch Günther Rühle letzte Tagebücher verfasst hat. Ein Dokument der Tapferkeit.

Gedankenblitze eines Sterbenden: Günther Rühle lässt sich in die Seele blicken

Der Berliner Schauspieler und Regisseur focht Generationskämpfe für ein neues Theater, jetzt ist er selbst ein Greis und blickt kritisch auf die Gegenwart.

„Ich lache mich scheckig, jeden Tag!“ – Der Theatermann Alexander Lang wird 80

Sein „Macbeth“ wurde vom Theatertreffen eingeladen und nun kommt er gleich ganz nach Berlin. Oliver Reese holt den Iffland-Ring-Träger ab 2025 ans Berliner Ensemble.

Iffland-Ring-Träger Jens Harzer kommt fest ans Berliner Ensemble

Dušan David Pařízek inszeniert am Brecht-Theater die Kapitalismusabrechnung des Hausherrn: „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“. Was bleibt übrig, wenn man alle Werte streicht?

Wie Brecht uns in die Messer der Fleischfabrik schubst: Dušan David Pařízek inszeniert „Die heilige Johanna“ im Berliner Ensemble

Johanna Schall über ihre Großmutter Helene Weigel: Sie hat einiges aufgegeben für ihren Gang in die DDR

Die Theaterlegende und Brecht-Gattin als Großmutter und Hausfrau zu würdigen, könnte unangemessen wirken. Johanna Schall blickt als Enkelin und Theaterfrau auf Helene Weigel.

16:9

Berlin

Politik

Russland

Neukölln

Berliner Ensemble

title-selection-data

Selenskyj gerät ins Abseits, Trump und Putin drücken aufs Tempo

Selenskyj soll kein Teil der Lösung sein - Trump und Putin preschen vor

Er habe nicht die Karten, wurde dem ukrainischen Präsidenten schon im Februar dieses Jahres unmissverständlich mitgeteilt. Auf den Eklat im Weißen Haus, als US-Präsident <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/donald-trump">Donald Trump</a> seinem Gegenüber Wolodymyr Selenskyj deutlich machte, dass er keinen endlosen Krieg in der Ukraine dulde, reagierten die Europäer schockiert. Ein Dammbruch sei das gewesen, die transatlantische Achse stehe kurz vor dem Ende, geopolitische Endzeitstimmung im Westen. Dabei könnten die kommenden Wochen die stolzen, aber auch arroganten Westeuropäer noch weitaus stärker schocken als das verbale Scharmützel im Oval Office.

Hinter den Kulissen der Ukraine-Verhandlungen wächst der Druck auf Selenskyj. Korruptionskrise, Machtkampf, internationale Kritik. Wird der Präsident aus den Gesprächen gedrängt?

Internationales

Geopolitik

Ukraine

Donald Trump

Wut in Europa über Witkoffs Ukraine-Plan zu russischen Staatsgeldern

Witkoff-Plan empört Westeuropäer: „Natürlich skandalös“

In europäischen Hauptstädten kocht die Stimmung über. Mitten in der heikelsten Phase der EU-Verhandlungen über den Umgang mit eingefrorenen russischen Staatsgeldern hat <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/donald-trump">Donald Trumps</a> Sondergesandter Steve Witkoff einen Plan präsentiert, den europäische Diplomaten übereinstimmenden Medienberichten nur noch als „Provokation“ bezeichnen.

Witkoffs Vorschlag, eingefrorene russische Gelder für amerikanische Projekte zu nutzen, lässt europäische Diplomaten aufkochen. Brüssel fürchtet, am Ende leer auszugehen.

Europa

Belgien

Präsident Selenskyj geht auf Friedensplan ein und rechtfertigt sich vor seinem Land

Ukraine-Frieden: Selenskyj reagiert auf US-Plan und spricht von „schwerstem Moment“ des Kriegs

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Rede an die Nation begründet, warum er den umstrittenen US-Friedensplan für die Ukraine nicht rundweg ablehnt. „ Derzeit befinden wir uns in einer der schwierigsten Augenblicke unserer Geschichte“, sagte Selenskyj am Freitagnachmittag.

In einer Ansprache an die Nation erklärt sich der Präsident. 28-Punkte-Friedensplan wird Verhandlungsgrundlage. Selenskyj sieht einen der „schwersten Augenblicke“ für die Ukraine.

Ich hätte nie gedacht, dass mir Angela Merkel als Kanzlerin einmal fehlen würde

Merz vs. Merkel: Wie Deutschlands Kanzler Vertrauen, Wirtschaft und CDU ruiniert

Friedrich Merz hat gerade mal wieder <a data-li-document-ref="10006811" href="https://www.replace-delivery-host.com/artikel/die-endphase-des-ukraine-krieges-hat-begonnen-und-europa-schaut-zu-10006811">einen seiner spektakulären Fehltritte hingelegt</a>. Zwei Wochen ließ seine Regierung einen Friedensplan für die Ukraine in einer Schublade oder einem Bundesamt versauern – zwei Wochen, in denen hunderte Menschen verletzt oder getötet wurden.

Angela Merkel wurde vor 20 Jahren Kanzlerin, Merz versagt heute spektakulär. Seine Umfragewerte stürzen ab, die CDU ist führungs- und ziellos. Wie lange soll das noch so gehen?

Putin bestätigt Erhalt von Ukraine-Plan und zeigt sich verhandlungsbereit

Ukraine-Friedensplan: Jetzt reagiert Putin

Der Kreml hat ein Exemplar des 28-Punkte-Plans zur Beendigung des Ukraine-Krieges erhalten. Das bestätigte Präsident <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/wladimir-putin">Wladimir Putin</a> zu Beginn einer Sitzung des russischen Sicherheitsrates. „Wir haben diesen Text über die bestehenden Kanäle mit der amerikanischen Regierung erhalten“, sagte Putin. Der Vorschlag könne „als Grundlage für eine endgültige Friedenslösung dienen“.

Der Kreml signalisiert Gesprächsbereitschaft, verweist aber auf offene Details im Ukraine-Friedensplan. Putin macht derweil Kiew und Brüssel für fehlende Fortschritte verantwortlich.

Johanna Schall über ihre Großmutter Helene Weigel: Sie hat einiges aufgegeben für ihren Gang in die DDR

Mit einem Abo weiterlesen

Lesen Sie mehr zum Thema