Frank Castorf, da sitzt er. In seinem edlen Stammlokal, umsorgt von freundlichen Kellnern, die ihn duzen und sich nach seinem Wohlbefinden erkundigen. Gestern ist er in Berlin angekommen, er hat nur einen Tag, um zu packen, am nächsten Morgen fliegt er in den Urlaub.
Die bevorstehende Inszenierung nach dem Fallada-Roman „Kleiner Mann, was nun?“ im Berliner Ensemble ist der Anlass für unser Interview. Und wie in seinen Inszenierungen fließen viele Assoziationen zur Gegenwart und zur Geschichte ein. Der Roman spielt in der Weimarer Republik, wurde kurz vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten veröffentlicht und zum Weltbestseller. Er thematisiert die Weltwirtschaftskrise am Beispiel des Angestellten Johannes Pinneberg. Er wird, so Fallada, zu einem Garnichts von sechs Millionen.

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