Theater

„Call me Paris“ in der Schaubühne: Ein Bett mit rosa Rüschen

Yana Eva Thönnes versucht, in „Call me Paris“ in der Schaubühne mit der Misogynie der Nullerjahre abzurechnen. Leider verzettelt sie sich dabei heillos.

Alina Stiegler während der Fotoprobe für „Call me Paris“ in der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin.
Alina Stiegler während der Fotoprobe für „Call me Paris“ in der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin.Martin Müller/imago

Alles so schön samt und seidig hier in dem kleinen, halbrunden Globe der Schaubühne. Süß, softig und natürlich rosa muss es wohl immer sein, wenn es um Jugendzimmerträume aufblühender Mädchen geht. Die Autorin Yana Eva Thönnes jedenfalls, die am Mittwoch ihr neues Stück „Call me Paris“ in Eigenregie in die Schaubühne brachte, nachdem es im Juni bereits auf der Biennale in Venedig lief, lässt erst mal ein riesiges Bett mit rosa Rüschen auf die Spielfläche stellen. Im Verlauf wird diese rosa Box zwar noch zur bösen Falle, aber erst einmal stellt sie die klebrig durchamerikanisierte Traumwelt der kleinen Julia aus Bergisch Gladbach dar, die auch gleich doppelt darauf sitzt: als lebensgroße Puppe und in Gestalt der Schauspielerin Alina Stiegler.

Berliner Zeitung

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