Theaterbetrieb

Yael Ronen und Falk Richter kehren zurück an die Schaubühne

Mit ihren Inszenierungen tragen Ronen und Richter bisher zum Profil des Gorki bei. Dort setzen sie die nächste Spielzeit aus, um für Thomas Ostermeier zu arbeiten.

Die Schaubühne lockt nicht nur Publikum, sondern auch Konkurrenz an.
Die Schaubühne lockt nicht nur Publikum, sondern auch Konkurrenz an.Schaubühne am Lehniner Platz

Die Schaubühne hat Pläne für die kommende Spielzeit bis zum Januar 2024 veröffentlicht, die die Berliner Theaterlandschaft umorganisieren: Die bisher mit dem Deutschen Theater und dem scheidenden Ulrich Khuon verbundene Regisseurin Jette Steckel wird am 14. November Kleists „Prinz Friedrich von Homburg“ zur Premiere dort bringen. Ebenfalls vom Deutschen Theater wechselt der Schauspieler Marcel Kohler als einziger Neuzugang ins Ensemble der Schaubühne.

Das Gorki-Theater verzichtet in der kommenden Spielzeit auf Neuproduktionen ihrer kräftigsten Regie-Zugpferde, die stattdessen für Thomas Ostermeier inszenieren und nach längerer Zeit an die Schaubühne zurückkehren: Die Regisseurin Yael Ronen, die 2007 beim FIND-Festival entdeckt wurde, inszeniert in Zusammenarbeit mit dem Songwriter Shlomi Shaban ein noch zu entwickelndes Musical „Bucket List“ (Premiere 9. Dezember). Und Falk Richter bringt seinen autofiktionalen Theatertext „The Silence“ zur deutschsprachigen Erstaufführung (Premiere 19. November).

Aus dem Gorki heißt es dazu, dass die beiden auch weiterhin mit dem Hause verbunden seien, das finanziell und von den Ausmaßen her mit der Schaubühne nicht mithalten kann. Was früher undenkbar war, nämlich dass ein Regisseur zwischen Berliner Häusern hin- und herwandert, hat es inzwischen mehrfach gegeben. Mit René Pollesch hat sogar ein Volksbühnen-Intendant am Deutschen Theater gearbeitet. Das könnte ein Hinweis für eine neue Atmosphäre der freundschaftlichen Kollaboration sein, die die Kultur der künstlerischen Konkurrenz aufweicht. Vielleicht ist es aber auch weniger Freundschaft als Schicksalsgenossenschaft.

Die Pläne zum Durchblättern auf www.schaubuehne.de