Die von Ulrich Khuon 1995 gegründeten Autorentheatertage, seit 2020 korrekt: Autor:innentheatertage (ATT), werden auch nach Khuons im Sommer bevorstehendem Gang in den Ruhestand weitergeführt. Dies lässt sich aus einer Förderbewilligung schließen, die die Kulturverwaltung am Donnerstagvormittag herumgeschickt hat und wurde der Berliner Zeitung von der Dramaturgie des Hauses bestätigt. Dem Schreiben nach wird das Festival für zeitgenössische Dramatik am Deutschen Theater auch unter der neuen Intendantin Iris Laufenberg in den Jahren 2024 bis 2027, das wären vier Ausgaben, vom Land mit jeweils einer halben Million Euro gefördert. Ebenso viel erhält laut den Angaben auch FIND, das Festival für internationale neue Dramatik, an der Schaubühne. Dazu kommen Sponsorengelder und Mittel von koproduzierenden Häusern.
Die ATT haben sich – zumal der Stückemarkt des Theatertreffens immer mehr internationalisiert sowie in Richtung Performanceförderung aufgeweicht und schließlich durch den neuen Festspiele-Intendanten Matthias Pees ganz eingestellt wurde – zu einem der wichtigsten deutschen Förderinstitutionen für Gegenwartsdramatik entwickelt. Sie waren immer ein zentrales Anliegen von Khuon, der das Festival als Intendant des Staatstheaters Hannover gründete, ans Thalia Theater Hamburg mitnahm und 2009, als er das Deutsche Theater von Bernd Wilms übernahm, in der Verhandlung mit dem damals für Kultur zuständigen Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) zur Voraussetzung seiner Intendanz gemacht hatte.

