Debatte

Juliane Liebert zum Streit um den HKW-Literaturpreis: Uns blieb keine Wahl

Die Schriftstellerin Juliane Liebert kritisierte mit einer Jury-Kollegin eine Preisvergabe des HKW an. Die Reaktionen waren drastisch. Am Freitagabend wird der Preis verliehen.

Dichterin Juliane Liebert: „Wir weisen nur darauf hin, was passiert ist.“
Dichterin Juliane Liebert: „Wir weisen nur darauf hin, was passiert ist.“Ewelina Bialoszewska

Am Freitagabend wird der Internationale Literaturpreis des Hauses der Kulturen der Welt verliehen. Die Jurymitglieder Asal Dardan und Cia Rinne verkünden die diesjährigen Preisträger des mit 35.000 Euro dotierten, renommierten Literaturpreises. Zwei andere Au­to­rin­nen, die der Jury ursprünglich angehörten, Juliane Liebert und Ronya Othmann, sind im Mai mit schwerer Kritik gegen das HKW, seinen Direktor und die Jurymitglieder an die Öffentlichkeit gegangen: Obwohl das Gegenteil nach außen kommuniziert würde, werde der Preis nach identitätspolitischen Kategorien vergeben: „Es ging um Nationalität, ethnische Zugehörigkeit, Hautfarbe, um Politik und nicht um Literatur“, schreiben Liebert und Othmann in Die Zeit. Rigoros sei nach Hautfarbe und Herkunft ausgewählt worden. Als Beispiel nannten sie die Schriftstellerin Mariette Navarro, die von der Shortlist geworfen worden sei, weil sie „eine weiße Französin“ war. 

Das HKW reagierte umgehend mit einer knappen Gegendarstellung. Die Berliner Zeitung sprach damals mit einer der beiden Kritikerinnen, Juliane Liebert. Wir veröffentlichen das Interview anlässlich der Preisverleihung noch einmal. 

Berliner Zeitung

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