Das gelbe M an der Autobahn als Zeichen der Verheißung von Pommes, Burger und Plastikspielzeugen bei McDonald’s gehört bei vielen Menschen zu den schambehafteten Kindheitserinnerungen. Wer sich heute bewusst ernährt, will kaum glauben, welche Attraktivität einst das Fast Food hatte. Nun arbeitet die Imbisskette schon lange an einem gesünderen und besseren Image – in den Läden mit Salaten, öffentlich mit einem Programm für bedürftige Kinder, auch in Zusammenarbeit mit der Stiftung Lesen. Neuerdings soll sogar die Wegwerfverpackung richtig gut sein.

Vermutlich, weil es im 21. Jahrhundert einfach zu langweilig ist, wenn man „Ich bin gut“ oder „Ich bin vernünftig“ auf Plakate schreibt, wird auf Englisch mit einem Ausruf der Begeisterung geworben: „I am beautiful“ steht in Großbuchstaben auf den neuen Plakaten, die das Recycling-Konzept des Konzerns anpreisen. Wunderbar also seien die Papierboxen für Fleischbrötchen und Kartoffelstäbchen, weil sie „aus erneuerbaren, recycelten oder nachhaltig zertifizierten Quellen“ stammen. Wunderschön seien auch die Holzlöffel, weil seit 2020 durch ihre Verwendung 580 Tonnen Plastik eingespart wurden. So viel wiegen fünf Blauwale, das hätten sie auch noch dazuschreiben können.
Brave Kinder wollen kein Spielzeug
Wirklich überraschend ist nur der Spruch „I am beautiful, weil aus mir ein Buch werden kann“. Er bezieht sich auf die Pappbecher für Getränke. Dem kleiner Gedruckten zufolge wurden aus denen schon fast fünf Millionen Büchlein gepresst, die brave Kinder statt eines Spielzeugs für die Verlockungstüte „Happy Meal“ wählen.

