Körperlicher als die Filme Luca Guadagninos ist wohl nur das Leben selbst. Seine Figuren schwitzen, können sich ganz selbstverständlich auf der Leinwand ausziehen und kommen sich in Gesprächen immer ganz nah. Klebrig ist die Haut des jungen Elio in „Call Me by Your Name“, als er in seinem Kinderzimmer in einen Pfirsich masturbiert. Zähflüssig, in tiefstem Dunkelrot fließt das Blut in „Bones & All“, und in seinem letzten Werk, dem Tennis-Film „Challengers“ perlt der Schweiß in Abermillionen Tropfen von der Stirn im alles entscheidenden Match.