Unmut in Sachsen

Till Lindemann polarisiert den Leipziger Opernball

Rammstein-Frontmann Till Lindemann ist auf den Leipziger Opernball geladen. Das sorgt auch für Ärger. Eine Ministerin hat bereits abgesagt.

Der Rammstein-Sänger Till Lindemann 2021 in Moskau
Der Rammstein-Sänger Till Lindemann 2021 in MoskauSergei Karpukhin/imago

Der Rammstein-Frontmann Till Lindemann polarisiert wie kaum ein Zweiter in diesem Land. Gut 30 Initiativen, unter ihnen das Bündnis Leipzig nimmt Platz und der Deutsche Gewerkschaftsbund, wollen am Samstag, dem 25. Oktober, auf dem Opernvorplatz demonstrieren. Ihr Motto: „Kein Ball für Täter“.

Zum Hintergrund: Der in Leipzig geborene Berliner Lindemann, der am Mittwoch, dem 29. Oktober, zudem seine „Meine Welt“-Tournee in seiner Geburtsstadt beginnt, ist zum Opernball geladen – als Gast eines privaten Sponsors. Das sorgt bei vielen für Unmut: Seitdem zahlreiche Frauen im Sommer 2023 Vorwürfe gegen Lindemann erhoben haben, er sei im Rahmen von Backstage-Partys übergriffig geworden, ist Lindemann insbesondere in feministischen Kreisen Persona non grata. Lindemann hat die Vorwürfe stets bestritten, alle Verfahren wurden eingestellt. Nachgewiesen werden konnte juristisch nichts.

Ministerin bleibt fern, „um zur Deeskalation beizutragen“

Eine juristische Entlastung könne in diesem Fall jedoch keine moralische sein, heißt es in einem offenen Brief des Zusammenschlusses Gemeinsam gegen sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch, den 180 Leipziger Kulturinstitutionen, Vereine und Einzelpersonen unterzeichnet haben sollen.

Petra Köpping, Sachsens Vizeministerpräsidentin und SPD-Sozialministerin, sollte eigentlich als Ehrengast über den roten Teppich flanieren. Am Donnerstagabend sagte sie ihre Teilnahme beim Opernball ab, „um zur Deeskalation beizutragen“, wie die Bild-Zeitung meldet.

Die meisten ihrer Kabinettskollegen, darunter der CDU-Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow, die CDU- Tourismusministerin Barbara Klepsch und der CDU-Kultusminister Conrad Clemens, wollen dem Bericht zufolge an ihrem Opernballspaß festhalten. Ebenso Alexander Diercks, der von der CDU gestellte Landtagspräsident.


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